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Vogelgrippe: Freilandgeflügel muss wieder in den Stall

BERLIN (ks). Zum Schutz vor der Vogelgrippe müssen ab dem 1. März erneut alle frei gehaltenen Geflügelbestände in den Stall. Wie Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) am 3. Februar bekannt gab, soll die Aufstallungspflicht für mindestens zwei Monate gelten. Die Entscheidung basiert auf einer wissenschaftlichen Empfehlung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI, Bundesinstitut für Tiergesundheit). Sollte sich an der Gefahrenlage etwas ändern, könnte die Aufstallung auch früher in Kraft gesetzt werden.

Mit der erneuten Aufstallungspflicht werden die bereits seit einigen Monaten gegen die Vogelgrippe eingeleiteten Maßnahmen ergänzt. Einzelheiten zur Ausgestaltung der Stallpflicht sollen diese Woche anlässlich einer Fachkonferenz der zuständigen Länder-Staatssekretäre abgestimmt werden.

Risiko durch Zugvögel

Nach Einschätzung des FLI geht insbesondere von Zugvögeln, die auf der Ost-Route über den Nahen Osten und die Türkei fliegen, ein Einschleppungsrisiko aus. Da nicht vorhersehbar sei, in welchen Gebieten Deutschlands die Vögel rasten, sei das bundesweite Einsperren der Tiere sinnvoll. "Wir werden an dieser Stelle keine Lücke entstehen lassen", unterstrich Seehofer. Angesichts der horrenden Schäden, die eine Einschleppung für die Tierhaltung bedeuten würden, müssten alle angemessenen Maßnahmen genutzt werden. Der Minister appellierte an alle Tierhalter – auch die Hobbyhalter – die Bestimmungen zu beachten.

Das Maßnahmenbündel

Seehofer geht allerdings nach wie vor davon aus, dass das Hauptrisiko von illegalen Importen von Geflügel und Geflügelprodukten ausgeht. Die Kontrolle an den Grenzen sei deshalb weiterhin das zentrale Element der Maßnahmen gegen die Geflügelpest. Darüber hinaus findet eine verstärkte Reiseinformation in zahlreichen Sprachen statt. Im Rahmen der von der EU-Kommission koordinierten Maßnahmen gegen die Geflügelpest haben Deutschland und Frankreich zu Beginn letzter Woche zudem die Einrichtung einer gemeinsamen Task-Force beschlossen.

Sie soll aus Experten für Diagnostik, Epidemiologie und praktischer Tierseuchenbekämpfung bestehen und bei Ausbrüchen der Geflügelpest auch in anderen Ländern schnell und unbürokratisch vor Ort Hilfe leisten. Darüber hinaus werden Wildvögel beobachtet und untersucht ("Wildvogelmonitoring"). Seehofer erklärte weiterhin, dass das FLI die Option einer Schutzimpfung von Freilandgeflügel prüfe und hierzu Studien durchführen wird.

Seehofer zuversichtlich

"Insgesamt ist Deutschland beim Kampf gegen die Vogelgrippe also gut aufgestellt. Nach meinem Eindruck funktioniert die Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gut und die Maßnahmen finden auch bei den Geflügelhaltern und in der Bevölkerung den nötigen Rückhalt", resümierte Seehofer.

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