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Prisma
Mit Kaffee geht beim Sport die Puste aus
Besonders Menschen, die an koronarer Herzkrankheit oder Arteriosklerose leiden, sollten Kaffeegenuss vor sportlicher Betätigung besser vermeiden, empfehlen Wissenschaftler der Universität Zürich. Bereits der Coffeingehalt von zwei Tassen Kaffee verringert ihnen zufolge die Durchblutung des Herzens nachweislich. Dieser Effekt wird bei Sauerstoffmangel noch einmal verstärkt wie im Fall von Herz-Kreislauferkrankungen oder bei Bewegung in großer Höhe.
Im Rahmen der Schweizer Studie trainierten gesunde Probanden im Alter zwischen 21 und 33 Jahren entweder unter Normalbedingungen oder unter reduziertem Sauerstoffangebot auf einem Fahrrad. Die Teilnehmer hatten in den Tagen vor dem Test auf Kaffee und coffeinhaltige Getränke verzichtet. Vor und nach jeder Trainingseinheit wurde die Herzdurchblutung gemessen. In einer zweiten Runde nahmen die Probanden eine Coffeintablette ein, deren Coffeingehalt etwa zwei Tassen Kaffee entsprach und absolvierten wieder den Fahrradtest.
Im Ergebnis hatte das Coffein vor den körperlichen Anstrengungen keinen Einfluss auf die Durchblutung des Herzens. Während der sportlichen Aktivität jedoch war der Blutfluss deutlich reduziert und bei der Gruppe mit vermindertem Sauerstoffangebot konnte eine zweimal schwächere Durchblutung gemessen werden als unter normalen Bedingungen. Die Forscher vermuten durch das Coffein eine Blockade von Rezeptoren, die normalerweise bei erhöhtem Sauerstoffbedarf eine Gefäßerweiterung bewirken. Besonders für Patienten, deren Herzmuskel ohnehin nicht optimal durchblutet wird, könnte diese Wirkung des Coffeins bei körperlicher Anstrengung bedenklich werden. war
Quelle: J. Am. Coll. Cardiol. 47, 405–410 (2006).
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