Prisma

Partnerschaft: Seitensprung ist Sache des Immunsystems

"Gegensätze ziehen sich an" oder "Gleich und Gleich gesellt sich gern"? Dieser immerwährenden Frage bei der Wahl des Traumpartners widmete sich eine Studie, in der das Treueverhalten von Paaren bezüglich ihres Immunsystems getestet wurde. Heraus kam: je größer die genetischen Unterschiede, desto beständiger die Beziehung.

Im Focus der Untersuchung stand die Bereitschaft von Frauen, während einer festen Partnerschaft fremdzugehen. Dazu befragten amerikanische Psychologen und Biologen 48 Paare, die fest liiert waren, nach ihrer sexuellen Zufriedenheit mit dem jeweiligen Partner. Anhand von Fragebögen sollten die Probanden angeben, wie viele Seitensprünge sie im Laufe der Beziehung eingegangen waren und in welchem Ausmaß fremde Personen für sie attraktiv erschienen. Per Speichelprobe konnten die Forscher genetische Informationen über das Immunsystem der Teilnehmer gewinnen.

Fazit: je ähnlicher das immunbezogene Erbgut beider Partner war, desto eher fühlten sich die weiblichen Probandinnen zu fremden Männern hingezogen und riskierten einen Seitensprung. Das Ergebnis war unabhängig davon, welche moralische Einstellung die Frauen prinzipiell zum Fremdgehen hatten. Vor allem während ihrer fruchtbaren Tage zeigten sie ein besonderes Interesse an Partnern mit anders gestaltetem Erbgut. Die Wissenschaftler erklären dieses Verhalten mit dem evolutionsbedingten Bestreben, Inzucht zu vermeiden, um somit genetische Vorteile der Nachkommen zu sichern. Bei den männlichen Teilnehmern hingegen schien die Frage nach gleichartiger Immunabwehr keinen Einfluss auf das Treueverhalten zu haben. war

Quelle: Psychological Science, Bd. 17, 830 (2006).

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