Ernährung aktuell

Tee und seine Sorten (Folge 10): Ingwer- und Ayurveda-Tees für winterliches Woh

Passend zur kalten Jahreszeit beenden wir unsere Teeserie vorerst mit einer weiteren Folge über Kräutertees: Wir stellen Ihnen zwei erwärmende Tees aus Ingwer und nach ayurvedischem Vorbild vor, die beruhigend und stressabbauend für Ihr Wohlbefinden sorgen.

Die Chinesen wissen es schon lange: Ingwertee heizt richtig ein. Bei uns ist das angenehm würzige, leicht nach Zitrone riechende und ein wenig scharf schmeckende Getränk in den kalten Monaten des Jahres noch ein Geheimtipp. Dabei hilft kaum ein anderer Tee so gut bei eisigen Gliedern und drohenden Erkältungen, denn Ingwer hat eine durchblutungsanregende Wirkung. Mit Ingwertee erzeugt man nicht nur ein wohlig-warmes Gefühl im Bauch, sondern erwärmt den gesamten Körper. Heißer Ingwertee ist also bestens geeignet, wenn es stürmt und schneit.

Viel Gutes im Ingwer Ingwer enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, darunter Kalium, Calcium und Eisen. Der durchblutungsfördernde, wärmende Effekt ist dem Reichtum an ätherischen Ölen zu verdanken. Durch die enthaltenen Gingerole und Shogaole, die dem Ingwer den typischen Geschmack verleihen und zu einer Ankurbelung der Gallensaftproduktion führen, ist außerdem eine verbesserte Fettverdauung möglich.

Traditionell wurde Ingwertee aus Stücken des Wurzelstocks, die mit kochend heißem Wasser überbrüht wurden, hergestellt. Heute gibt es die wohltuende Wurzel in vielerlei Varianten als fertigen Tee zu kaufen. Lecker und gleich mehrfach bekömmlich ist sie auch in der Kombination mit anderen Kräutern und Früchten, z. B. Ingwer-Rotbusch-Tee. Besonders mit Milchschaum und Honig eine wahre Winterwohltat!

Ingwer – die wärmende Wurzel Die wahrscheinlich aus Südostasien stammende Staudenpflanze, die in tropischen Ländern auf der ganzen Welt verbreitet ist, findet zudem in verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten Verwendung. Bekannt ist Ingwer vor allem als aromatisch-scharfes Gewürz. Die zerkleinerten Teile der Wurzel werden sowohl frisch als auch getrocknet beim Kochen sowie Braten oder in pulverisierter Form als Bestandteil von Backwaren eingesetzt. Aber auch als Süßigkeit in Form von kandierten Ingwerfrüchten oder zur Marmeladen- sowie Likörherstellung ist die sonnenverwöhnte Pflanze geeignet. Bei so viel wohltuenden Eigenschaften in Verbindung mit leckerem Genuss kann man dem vitalisierenden Ingwer schwer widerstehen.

Ayurveda-Tees zur Entspannung Ayurveda (wörtlich übersetzt: "Die Wissenschaft vom Leben") ist eine der ältesten ganzheitlichen Lebensphilosophien. Sich wohlfühlen, entspannen, Körper und Geist in Einklang bringen – das liegt zurzeit im Trend der allgemeinen Wellness-Bewegung. Auch bei uns in Deutschland findet diese fernöstliche Philosophie immer mehr Anhänger.

Mischungen auf der Basis von altem Kräuterwissen Einen nicht-alltäglichen Kräuterteegenuss mit garantiertem Wohlfühlfaktor versprechen ayurvedische Teesorten. Zutaten wie Koriander, Javanische Gelbwurzel, Zitronellengras, Jasminblüten, Eukalyptusblätter oder Thymian ergeben exotische Kräuterteespezialitäten, die nicht nur außergewöhnlich schmecken, sondern auch das Wohlbefinden von Körper und Geist steigern.

Die Grundlage für ayurvedische Teesorten bildet das Kräuterwissen aus mehreren Jahrtausenden. Zahlreiche Mischungen basieren auf alten indischen Rezepten. Viele Zutaten stammen nicht aus kultiviertem Anbau, sondern aus Wildsammlungen.

Je nach Auswahl und Rezeptur der verwendeten Kräuter und Gewürze sind die unterschiedlichsten Mischungen erhältlich, die das Wohlbefinden in vielerlei Hinsicht steigern können. Ihre Wirkungen reichen von beruhigend und stresshemmend bis zu belebend oder sinnlich, um nur einige zu nennen. Eine Mischung aus Eukalyptusblättern, Ingwerwurzelstock, Fenchel, schwarzem Pfeffer, Gewürznelkenstielen mit seinem feurig-pfeffrigen und würzigem Geschmack soll beispielsweise die Leidenschaft neu entfachen. Eine Kombination aus Fenchel, Kamille, Pfefferminze, Melissenblättern, Zitronellengras, Jasminblüten, Rosenblüten- und Salbeiblättern kann hingegen eher sanfte und warme Gefühle entstehen lassen. Zutaten wie Löwenzahnkraut, Kardamom, Fenchel, Gewürznelkenstiele und Hagebuttenschalen ergeben ein angenehm süßliches Aroma, das den Stress des Alltags vergessen lässt.

Die Philosophie hinter dem Kräutertee Die richtige Ernährung stellt einen zentralen Aspekt in der ayurvedischen Lehre dar. Sie speist nicht nur den Körper, sondern auch die Seele und den Geist. Der Zustand unseres Wohlbefindens ist also unmittelbar von dem abhängig, was wir essen und trinken. Nach dem Verständnis der ayurvedischen Philosophie hilft die richtige Ernährung, wie z. B. mit ayurvedischen Kräutertees, das natürliche Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele zu finden. Dies ist erfahrungsgemäß die beste Gesundheitsvorsorge.

Man muss also nicht gleich eine ganze Ayurveda-Kur machen, um etwas für sein eigenes Wohlbefinden zu tun. Man kann den Zauber und die Weisheit Indiens auch ganz einfach in einer exotischen Tasse ayurvedischen Kräutertees einfangen.

Ayurvedische Kräutertees sind sehr beliebt, egal ob gesüßt oder ungesüßt, heiß oder kalt genossen. Es gibt sie sowohl im Beutel als auch lose. Die lose Ware ist etwas aufwendiger zuzubereiten, aber dieses Verfahren lässt sich auch regelrecht zelebrieren: Wenn sich der Duft der einzelnen Zutaten entfaltet, entsteht ein Genuss für sämtliche Sinne – nicht nur zur Winterzeit.

Ingwertee frisch zubereiten!

Frische Ingwerwurzeln können gekühlt etwa zehn Tage lang frisch gehalten werden. Zur Zubereitung eines Tees den frischen Ingwer schälen und reiben. Etwa zwei Esslöffel geriebenen Ingwer mit kochendem Wasser übergießen und etwa zehn Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb in eine Kanne gießen, eventuell eine Prise Pfeffer, etwas Honig und Zitronen- oder Orangensaft zugeben und heiß servieren.

Die Serie im Überblick

Von unserer Serie "Tee und seine Sorten" ist bislang erschienen:

  • Grüntee (DAZ Nr. 17/2006, S. 59f)
  • Rotbuschtee (DAZ Nr. 20/2006, S. 82f)
  • Matetee (DAZ Nr. 23/2006, S. 61f)
  • Kräuter- und Früchtetee (DAZ Nr. 26/2006, S. 72f)
  • Hagebutte- und Hibiskustee (DAZ Nr. 29/2006, S. 65f)
  • Pfefferminz-, Brennessel- und Melissentee (DAZ Nr. 32/2006, S. 53f)
  • Fenchel-, Kamille- und Anistee (DAZ Nr. 35/2006, S. 58f)
  • Lindenblüten- und Zitronenverbenentee (DAZ Nr. 42/2006, S. 102f)
  • Salbei und Schafgarbe – die zwei großen "S" der Kräutertees (DAZ Nr. 45/2006, S. 86f)

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