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Gesundheitsreform: 10.000 demonstrierten in München

10.000 aus ganz Bayern und Baden-Württemberg angereiste Apotheker/innen und Apothekenangestellte haben am 8. November im Rahmen einer Kundgebung ihren Unmut über die geplanten Einsparungen im Gesundheitsbereich gezeigt. Zu der Kundgebung hatten ADEXA, die Bayerische Landesapothekerkammer und der Bayerische Apothekerverband e.V. aufgerufen. Der Protest gegen den Entwurf zur neuen Gesundheitsreform findet nicht mehr hinter verschlossener Tür statt, sondern wird in der Öffentlichkeit artikuliert.

Für den Erhalt der öffentlichen Apotheken Von 11.00 bis 12.30 Uhr fand unter dem Motto "Achtung! Gesundheitsreform!" am Odeonsplatz eine Protestkundgebung statt. Monika Oppenkowski, Bundesvorsitzende von ADEXA, betonte: "Die geplanten Reformen gefährden zahlreiche Arbeitsplätze und damit die qualifizierte, wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln". Die den Apotheken übertragenen Aufgaben nähmen immer weiter zu, die Angestellten würden aber immer weniger. Einsparungen beim Personal führten jedoch zwangsläufig zu einer Fließbandabfertigung der Patienten. "Für persönliche Zuwendung und qualifizierte Beratung, für Fragen zur Sicherheit von Arzneimitteln bleibt da keine Zeit mehr", unterstrich Oppenkowski.

Gegen Einsparungen an der falschen Stelle Zudem träfen alle Streichungen von Arbeitsplätzen Frauen – und damit 90% der Apothekenangestellten – besonders hart. "Sie sind aus familiären Gründen nicht so flexibel, dass sie einfach z.B. aus Mecklenburg-Vorpommern auf eine freie Stelle in Köln wechseln könnten". Gerade deshalb sei es wichtig, dauerhafte, qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern. Mit einem Aufruf an die Verantwortlichen schloss Oppenkowski ihre Ansprache: "Liebe verantwortliche Politiker der großen Koalition, wir erwarten Antworten auf unsere Fragen! Im Sinne unserer Patienten und auch im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen, die um ihren Arbeitsplatz bangen!"

Weitere Proteste gab es am 15. 11. in Düsseldorf, am 22. 11. wird in Hamburg protestiert.

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