DAZ aktuell

Endlich (Kommentar)

Ja, ja, ja! Wir haben es gemacht, wir machen es jetzt immer wieder: raus auf die Straße, zu zehntausenden. In Leipzig, in München, Plätze voller weißbekittelter Apothekerinnen und Apotheker, PTA und PKA, Trillerpfeifen gellen den Politikern in den Ohren, Plakate und Transparente mit unmissverständlichen Inhalten werden dem blinden Aktionismus der Machtgierigen entgegengestreckt: "Es reicht, wir wandern aus!" Und: "Es geht um Ihre Gesundheit!" - und nicht darum, ob eine totgeborene Koalition aus Systemveränderern und Ignoranten ein paar Monate oder Jahre weiterwursteln darf. Der Protest der Apotheker hat endlich die Qualität erreicht, die er schon längst hätte haben müssen. Zu groß ist der Druck auf uns geworden, als dass verzagtes Taktieren im Hinterstübchen und mattes Reagieren noch ausreichen! Endlich sind viele über ihren Schatten gesprungen – zu groß ist inzwischen der Schatten des Pleitegeiers, der über immer mehr deutschen Pharmazeuten kreist. Endlich merken viele Kolleginnen, was Sache ist, dass wir das schwächste Glied in der Kette sind, von dem Ulla Schmidt und Co. glauben, es als erstes herausbrechen zu können. Sie soll sich täuschen! Die Botschaft von Leipzig und München ist eindeutig: Wir lassen uns nichts mehr gefallen. Wir kämpfen. Wir sollten demnächst auch mal den Laden dicht machen, auch wenn Kleingeister schon wieder Angst haben: ein Streik kommt nicht gut an, davon profitieren wieder nur ein paar große Apotheken. Und wenn, liebe DAZ-Leser, und wenn schon: Die Lage ist längst nicht mehr lustig, da helfen nur noch klarere Aktionen. Die Politik und auch manche Gerichte scheuen vor harten Entscheidungen ja auch nicht mehr zurück – das "dm"-Urteil beweist es überdeutlich. Wollen wir uns nicht zum Spielball machen, dann müssen wir da weitermachen, wo wir jetzt endlich angefangen haben. Hoffentlich ist es nicht zu spät.

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