Prisma

Magenkrebs: Die zwei Seiten eines Bakteriums

Seit den 1980er Jahren ist bekannt, dass der Keim Helicobacter pylori Geschwüre an Magen und Zwölffingerdarm verursacht. Er scheint aber auch Karzinome verhindern zu können.

Wissenschaftler des National CancerInstitute in Bethesda fanden heraus, dass die Anwesenheit von Helicobacter pylori im Verdauungstrakt durchaus vorteilhaft sein kann. Im Laufe der Untersuchung von 234 Patienten mit Magenkrebs waren zwei Erkrankungsprofile auffällig: bei einem Teil der Patienten hatten sich Tumoren im oberen Teil des Magens, sowie anfänglich der Speiseröhre gebildet, bei den übrigen Patienten waren sie vorrangig in den unteren Bereichen entstanden. Anhand der Blutuntersuchungen konnte eine mögliche Infektion mit Helicobacter festgestellt werden. Dabei zeigte sich, dass mit dem Vorhandensein des Bakteriums die Wahrscheinlichkeit anstieg, ein bösartiges Geschwür im unteren Teil des Magens zu entwickeln. Gleichermaßen sank das Risiko eines Tumors für die oberen Abschnitte des Verdauungskanals. Ob der Keim mit allen Mitteln zu bekämpfen sei, sollte daher gut überlegt werden, so die Wissenschaftler. war

Quelle: J. Nat. Canc. Inst. 98, 1445 (2006).

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