Prisma

Marathonlaufen geht nicht auf die Knie

Viele Leistungssportarten führen langfristig zu Verschleißerscheinungen an den Gelenken. Studien zufolge bleiben Marathonläufer überraschenderweise von größeren Knieschäden verschont. Im Vergleich zu Nicht-Sportlern tragen sie allerdings ein erhöhtes Risiko, degenerative Erkrankungen der Hüfte zu entwickeln.

Oft sind es Spiel- und Kampfsportarten wie Fußball, Handball, Karate oder Taekwondo, bei denen schnelle Änderungen der Laufrichtung den Gelenken auf Dauer zu schaffen machen. Wissenschaftler der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg wollten nun herausfinden, ob auch hochtrainierte Marathonläufer langfristig mit Arthrose-Erscheinungen rechnen müssen. Dazu wurden 20 ehemalige Langstreckenathleten der Spitzenklasse zu klinischen und radiologischen Untersuchungen gebeten und ihre Befunde mit denen wenig Sporttreibender ähnlichen Alters verglichen.

Fazit: bei den Kniegelenken der Hochleistungssportler war kaum oder gar kein Verschleiß erkennbar. Die Forscher führen diesen Befund auf die gleichmäßige und geradlinige Belastung der Extremitäten beim Laufen zurück. Die Hüftgelenke hingegen zeigten bei etwa 15 Prozent der Sportler degenerative Veränderungen, wenn auch meist keine Beschwerden aufgetreten waren. Daraus schließen die Studiendurchführenden, dass gesunde Hobbymarathonläufer mit Trainingseinheiten von weniger als 60 Kilometern Laufstrecke pro Woche keine Knie- oder Hüftgelenksschäden zu fürchten haben. Erst wenn sich das Pensum oberhalb dieser Schwelle befindet, steige dass Risiko, Verschleißerscheinungen in der Hüfte davonzutragen. war

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsklinik Heidelberg vom 16.10.2006

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