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Ministerrat billigt EU-Verordnung zu Kinderarzneien

BERLIN (ks). Der Ministerrat der Europäischen Kommission hat am 23. Oktober den Verordnungsentwurf zu Kinderarzneimitteln unverändert angenommen. Die Verordnung soll für mehr zugelassene Medikamente für Kinder und Jugendliche sorgen. Nun muss das Europäische Parlament noch abschließend zustimmen. In Kraft treten soll die neue Verordnung Anfang 2007.

EU-Parlament und Ministerrat hatten sich bereits zuvor auf einen Kompromiss verständigt – die Zustimmung des Rates war damit nur noch aus formellen Gründen notwendig. Das Parlament wird der Verordnung voraussichtlich am 23. November zustimmen. Die geplante Verordnung sieht unter anderem vor, dass Unternehmen verpflichtet werden, neue Arzneimittel auch für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, wenn die betreffende Krankheit auch bei Minderjährigen auftritt. Unternehmen erhalten für ihren Mehraufwand einen Ausgleich in Form einer sechsmonatigen Verlängerung des Schutzes vor Nachahmerpräparaten.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) begrüßte die Entscheidung der EG-Gesundheitsminister. "Die Zeit drängt, denn die Kinderapotheke hat gerade auch bei schwerwiegenden Krankheiten wie Krebs, Rheuma oder Stoffwechselerkrankungen viel zu große Lücken", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Jährlich brächten die forschenden Arzneimittelhersteller rund 20 kindgerechte Arzneimittel auf den Markt – diese Zahl müsse erheblich gesteigert werden. Dazu müsse aber der gesetzliche Rahmen stimmen. Dem, so Yzer, sei man nun "einen großen Schritt näher gekommen".

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