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Lungenhochdruck: Hanteltraining für die Lunge

Für Patienten, die unter Lungengefäßhochdruck leiden, galt Sport bislang als lebensgefährlich. Wissenschaftler der Universitätsklinik Heidelberg haben jetzt jedoch in einer Studie gezeigt, dass sich eine maßvolle sportliche Betätigung der Betroffenen im therapeutischen Rahmen als sehr vorteilhaft erweist.

Die pulmonal-arterielle Hypertonie kann angeboren sein oder sich im Rahmen anderer Erkrankungen manifestieren. Vermutlich verengen sich durch Wachstumsdefekte von Zellen bei dieser seltenen Krankheit die Blutgefäße der Lunge – Druckanstieg ist die Folge. Es kommt zu Durchblutungsstörungen, verschlechterter Sauerstoffaufnahme und zunehmender Überlastung der rechten Herzkammer. Dies kann bis zum Herzversagen führen.

In ihrer Studie untersuchten die Forscher 30 Patienten mit schwerer pulmonaler Hypertonie, deren Zustand mit Medikamenten über drei Monate stabil geblieben war. Ein Teil der Probanden nahm an einem herkömmlichen Betreuungsprogramm mit Ernährungsberatung, Massagen, Inhalation und Muskelentspannung teil. Die anderen Patienten durchliefen neben täglichen Atemübungen unter ärztlicher Aufsicht kleine Trainingseinheiten auf einem Fahrrad, absolvierten 60-minütiges Gehen und machten Hanteltraining. Nach 15 Wochen wurde die Leistungsfähigkeit aller Teilnehmer in einem Gehtest überprüft. In der Sportgruppe konnten durchschnittlich 96 Meter mehr Strecke zurückgelegt werden als vor Beginn der Studie und im Vergleich zu ihren untrainierten Mitstreitern. Die krankheitsbedingten Beschwerden nahmen ab, da Lunge und Herz nach dem Training mehr Sauerstoff aufnehmen und transportieren konnten. Die Wissenschaftler empfehlen daher zur optimalen Medikation eine maßgeschneiderte sportliche Betätigung, die aus Sicherheitsgründen in der Klinik begonnen und bei der häuslichen Fortführung streng überwacht werden sollte. war

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsklinik Heidelberg vom 19.9. 2006

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