DAZ aktuell

DPhG-Jahrestagung 2006: Marburg – der Wissenschaft verbunden

MARBURG (cb). Ihre diesjährige Jahrestagung veranstaltete die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) gemeinsam mit der Tschechischen und der Ungarischen Pharmazeutischen Gesellschaft als "Joint Meeting" in Marburg. Vom 4. bis 7. Oktober trafen sich etwa 580 Teilnehmer zum regen Erfahrungsaustausch in der altehrwürdigen Universitätsstadt. Wir berichten heute über die Eröffnungsveranstaltung, in der nächsten Ausgabe der DAZ folgt der Bericht über den wissenschaftlichen Teil der Tagung, den "Nachmittag der Offizinpharmazie" und die Ehrungen und Preisverleihungen.

Mit neun Plenarvorträgen, 69 Kurzvorträgen und 186 Postern bot die Tagung einen eindrucksvollen Überblick über den Forschungsstand in allen pharmazeutischen Teildisziplinen. In acht Vorsymposien, veranstaltet von den DPhG-Fachgruppen und dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD e.V.) wurden spezielle Themen der Teildisziplinen und der Ausbildung diskutiert. Der traditionelle "Nachmittag der Offizinpharmazie", konzipiert als Fortbildungsveranstaltung vor allem für Apotheker und pharmazeutisches Personal der Region, stand unter dem aktuellen Thema "Atherosklerose, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall".

Internationales Flair in Marburg In seiner Begrüßungsansprache brachte Tagungspräsident Prof. Dr. Dr. Josef Krieglstein seine Freude darüber zum Ausdruck, dass zum ersten Mal eine DPhG-Jahrestagung in Marburg stattfindet. Er verwies außerdem auf das internationale Flair der Veranstaltung – neben den zahlreichen Teilnehmern aus Europa könne man auch Kollegen aus Ägypten, Japan und den USA begrüßen.

Studenten prägen das Stadtbild Auch der Oberbürgermeister von Marburg, Egon Vaupel, zeigte sich in seinem Grußwort stolz darauf, dass die Wahl des Tagungsortes auf Marburg gefallen war. Er hob vor allem die Bedeutung der im Jahre 1527 gegründeten Universität hervor. Mindestens jeder vierte Arbeitsplatz der 80.000 Einwohner zählenden Stadt hänge direkt oder indirekt von der Universität ab, erläuterte er. Etwa 19.000 Studenten sorgten dafür, dass Marburg eine historische, aber gleichzeitig sehr junge Stadt sei. "Ohne die Universität und das Klinikum wäre Marburg wahrscheinlich ein oberhessisches Bergdorf, von dem kaum jemand Notiz nehmen würde", so Vaupel.

Pharmazie hat reiche –Tradition in Marburg Prof. Dr. Christoph Friedrich, Dekan des Fachbereichs Pharmazie, verwies darauf, dass die Pharmazie in Marburg eine lange und reiche Tradition besitzt. Bereits 1609 wurde Johannes Hartmann auf den Lehrstuhl für Chymiatrie berufen – ein Fach, das eine pharmazeutisch-medizinisch ausgerichtete Chemie beinhaltete. Das 1851 gegründete Pharmazeutische Institut war das erste seiner Art in Deutschland, denn an anderen Universitäten war die Pharmazie zu dieser Zeit nur als Teilgebiet in die Chemie integriert.

Grußworte der befreundeten Gesellschaften Grußworte überbrachten außerdem der Vizepräsident der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr Gerhard Heldmaier, und die Vertreter der mitveranstaltenden Fachgesellschaften. Prof. Dr. Ludek Jahodár, Präsident der Tschechischen Pharmazeutischen Gesellschaft, zeigte sich erfreut über den großen Anteil junger Tagungsteilnehmer. Frau Dr. Ottilia Erdei, Generalsekretärin der Ungarischen Gesellschaft für Pharmazeutische Wissenschaften, betrachtete die Tagung vor allem als hervorragende Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen den pharmazeutischen Fächern.

DPhG ist eine junge Gesellschaft "Die DPhG eine junge Gesellschaft" betonte deren Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe in ihrer Begrüßungsansprache. Darüber hinaus sei sie gegenwärtig auf dem Weg, internationaler zu werden. Zurzeit sei das Bemühen vor allem auf ein stärkeres Engagement im europäischen Rahmen und dabei speziell in der Europäischen Pharmazeutischen Gesellschaft, der EUFEPS, gerichtet. Dank der Aktivitäten der EUFEPS bestehe die Aussicht, dass mit dem in Kürze zu beschließenden 7. Rahmenprogramm der EU für Forschung und technologische Entwicklung im Zeitraum 2007 bis 2013 beträchtliche finanzielle Mittel in die pharmazeutische Forschung in Europa fließen könnten. Dieser aktuellen Thematik werde auf der Tagung ein spezieller Workshop gewidmet, so Holzgrabe.

Die Präsidentin rief auch zur Unterstützung der DPhG-Stiftung, auf, die sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verschrieben hat. Eine sehr schöne Möglichkeit, die Stiftung zu unterstützen, bestehe im Erwerb einer Grafik oder Radierung mit einem künstlerisch gestalteten Wirkstoff-Molekül von Prof. em. Dr. H. J. Roth.

Die Präsidentin dankte den Organisatoren und Sponsoren der Tagung und wünschte allen Teilnehmern interessante Vorträge und einen erfolgreichen Erfahrungsaustausch.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.