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AVWG lässt Generikapreise purzeln

BERLIN (ks). Die Generikapreise sind nach Inkrafttreten des AVWG zum 1. Juli diesen Jahres im Durchschnitt um 20 Prozent gesunken. Wie eine europäische Preisvergleichsstudie des Marktforschungsinstituts IMS Health zeigt, ist Deutschland dadurch zu einem "Niedrigpreisland für Generika" geworden.

Im Auftrag des Branchenverbandes Pro Generika nahm IMS die Generikapreise (Herstellerabgabepreise) in den fünf wichtigsten Pharmamärkten Europas unter die Lupe. Das sind neben Deutschland Frankreich, Groß-britannien, Italien und Spanien. Untersucht wurden verschreibungspflichtige generische Monosubstanzen, die in festen Formen zur oralen Anwendung angeboten werden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine generische Tablette in Deutschland durchschnittlich 0,16 Euro kostet. Am teuersten sind Generika in Frankreich, wo eine Tablette auf 0,21 Euro kommt. Vor allem die Preise der umsatzstarken Wirkstoffe, die zur Behandlung der wichtigsten und häufigsten Krankheitsbilder eingesetzt werden, wurden zum Teil erheblich gesenkt. Darunter Omeprazole (–29 Porzent), Simvastatin (–26 Prozent), Metoprolol (–16 Prozent), Enalapril (–41 Prozent) und Ramipril (–52 Prozent).

"Dieser Kraftakt ist nicht beliebig wiederholbar", betonte Hermann Hofmann, Geschäftsführer von Pro Generika, am 27. September in Berlin. Er appellierte an die Politik, dafür zu sorgen, dass die Einsparmöglichkeiten mit Generika endlich genutzt werden. Seit Jahren werde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft. "Es wäre ein Skandal, wenn die Anstrengungen der Unternehmen dem System jetzt nicht zugute kämen", so Hofmann. Er plädierte erneut für die Einführung einer Generika-Mindestquote. Die Gesundheitspolitiker sollten den Mut haben, diese Quote noch im laufenden Gesetzgebungsverfahren festzuschreiben.

Die Studie ist unter www.progenerika.de zum Herunterladen verfügbar.

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