Prisma

Heiße Alternative zum Strippen

Mit Temperaturen von etwa 120 °C könnten künftig Krampfadern verschlossen werden, ohne dass umliegendes Gewebe stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Das neue Verfahren zur Behandlung von Varizen wurde an der Universitätsklinik Heidelberg getestet und scheint vorteilhaft gegenüber den herkömmlichen Therapien zu sein.

Jeder zweite Mensch hat Probleme mit Krampfadern, jeder fünfte muss sich im Laufe seines Lebens deshalb einem Eingriff unterziehen. Besenreiser und kleinere Seitenvarizen lassen sich gut per Laser veröden. Für größere und Stammkrampfadern hat sich die so genannte "Stripping-Operation" bewährt, bei der mittels einer Sonde erkrankte Venen aus dem Bein gezogen werden.

Alternativ dazu erprobten Wissenschaftler jetzt in einer internationalen Studie eine Methode, bei der heiße Radiowellen vorrangig Stammkrampfadern schrumpfen lassen sollen. Dazu wird die Spitze eines Katheders in die zu behandelnde Vene eingeführt und auf Temperaturen über 100 °C erhitzt. Durch die Wärme kollabiert das Gefäß und die Varize wird verschlossen.

Wie die Forscher mitteilten, bleibt umliegendes Gewebe verschont und es entstehen weniger Blutergüsse. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden seien die kosmetischen Resultate direkt nach der Anwendung ansprechender und der Patient habe weniger Schmerzen. Da die eigentliche Behandlung der Vene nur wenige Minuten dauert, könnte der Eingriff ambulant in örtlicher Betäubung unter Ultraschallkon–trolle durchgeführt werden. Eine zweite Studienphase ist in Planung. war

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Pressemitteilung 4.9.2006

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