Prisma

Kreutzfeldt-Jakob-Krankheit durch OP?

Seit etwa zehn Jahren ist eine neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bekannt, an der vor allem junge Menschen erkranken. Britische Studien machen darauf aufmerksam, dass möglicherweise chi–rurgische Instrumente in Krankenhäusern ein hohes Übertragungs–risiko mit sich bringen.

Als gesicherte Infektionsquellen gelten bisher mit BSE-infiziertes Rindfleisch und Gewebe- oder Bluttransfusionen. Doch die Datenlage lässt auch Operationsbestecke als mögliche Kontaminationsherde zu.

Übertragen wird die tödliche Nervenkrankheit durch abnorm gefaltete Proteine, Prionen, die sich in Nervenzellen zusammenklumpen und zu einer schwammartigen Degeneration des Gehirns führen. Die winzigen Eiweißpartikel haften gut am Edelstahl der chirurgischen Instrumente und sind gegen Alkohol und Desinfektionsmittel weitestgehend unempfindlich. Eine effektive Beseitigung der Erreger durch Hitzesterilisation ist bei vielen sensiblen Operationsgeräten, z. B. Endoskopen, nur schwer möglich.

Anhand von Hochrechnungen vermuten britische Forscher, dass eine Infizierung mit den pathogenen Prionen im Operationssaal möglich ist. Exakte Aussagen darüber, wie hoch die Ansteckungsgefahr ist, können sie bislang aber noch nicht machen. In die Berechnungen wurden sowohl die Zahl der infizierten Patienten einbezogen, die sich vor Ausbruch der Krankheit einer Operation unterzogen hatten, als auch die Menge der chirurgischen Instrumente, die wiederholt Verwendung fanden. war

Quelle: J. Royal Soc. Interface, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1098/rsif.2006.0142

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