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Kassenärzte lehnen Reformpläne ab

BERLIN (ks). Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lehnen den jüngsten Entwurf eines Gesetzes zur Gesundheitsreform einhellig ab. "Die Folge eines solchen Gesetzes wäre, dass die flächendeckende ambulante Versorgung in Deutschland für die Patienten am Ende wäre" warnten die KBV-Vorstände Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt am 8. September in Berlin.

Die KVen könnten eine flächendeckende Versorgung nicht mehr sicherstellen und garantieren, wenn Krankenkassen künftig die Möglichkeit erhielten, "mit allen und jedem Versorgungsverträge zu schließen", erklärten Köhler und Weigeldt. Das Nachsehen hätten die Pa–tienten: Ihnen drohe die Gefahr, dass die einheitliche und hochwertige Versorgung in einen "Flickenteppich" mit unge–sicherter Qualität verwandelt werde.

Aufruf zum Protest Die KBV-Vorstände kritisierten weiterhin, dass die Reform nichts an der chronischen Unterfinanzierung des Systems –ändere. Zudem werde durch sie die Budgetsituation der Ärzte verschärft. "Preise in Euro und Cent sind gut und richtig", so Köhler und Weigeldt, "aber sie sind nur Makulatur, wenn zugleich die Budgetierung beibehalten wird." Gemeinsam mit den KVen riefen sie die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf, sich am nationalen Protesttag am 22. September zu beteiligen.

BÄK plant außerordentlichen Ärztetag Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, kündigte unterdessen einen außerordentlichen Ärztetag an. Dieser wird voraussichtlich am 24. Oktober in Berlin stattfinden. Nachdem die Gesundheitsreform in den April 2007 verschoben worden sei, mache es Sinn, im Vorfeld der Anhörungen zur Reform die ärztlichen Positionen noch einmal zu verdeutlichen, erklärte Hoppe.

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