Arzneimittel und Therapie

Aids-Prävention: Hoffen auf Impfstoff

Der Weg zu einem Impfstoff gegen Aids ist lang und steinig. Derzeit wird in Deutschland, Belgien und Indien eine klinische Studie für den Impfstoff-Kandidaten tgAAC09 (AAV2) durchgeführt. Die ersten Zwischenergebnisse der klinischen Phase-1-Studie wurden am 30. August auf der AIDS-Impfstoffkonferenz in Amsterdam vorgestellt. Zwar erwies sich der Impfstoff als gut verträglich und sicher Ų eine Immunantwort war jedoch nur bei jenen Probanden zu beobachten, die mit der höchsten Dosierung geimpft wurden.

Wie das Biotechnologie-Unternehmen Targeted Genetics und die Internationale AIDS Impfstoff Initiative (IAVI) als Auftraggeber der Studie mitteilten, konnte nur bei dem Teil der Freiwilligen, der einmal mit der höchsten Dosierung ge–impft wurde, eine leichte Immunantwort beobachtet werden. Bei den Probanden, die niedrige und mittlere Dosierungen erhielten, blieb eine Reaktion des Immunsystems aus. Der Leiter der Bonner Studie, Prof. Dr. Jürgen Rockstroh, nannte diese vorläufigen Ergebnisse "zunächst enttäuschend". Die Studie lasse aber hoffen, "dass höhere Dosierungen, kürzere Impfabstände und eine veränderte Zusammensetzung des Impfstoffs in weiteren Studien zu besseren Ergebnissen führen werden". Rockstroh kündigte an, dass weitere Studien auf jeden Fall folgen werden, möglicherweise auch in Bonn.

Der Impfstoff-Kandidat, der von Targeted Genetics Corp. und dem Kinderforschungsinstitut Columbus Children's Research Institute (CCRI) entwickelt worden ist, wurde in Deutschland und Belgien an 50 und in Indien an 30 Probanden getestet. Alle Probanden waren nicht mit dem HI-Virus infiziert und in gesunder körperlicher Verfassung. In Indien ist die Studie noch nicht beendet. Weitere Studien von tgAAC09 wurden vor kurzem in Uganda, Südafrika und Sambia begonnen, um die Wirkung höherer Dosierungen und wiederholter Impfungen zu untersuchen. ks

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