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Sanicare-Apotheke: Bundesweites Netzwerk geplant

BAD LAER (sa/daz). Die Sanicare-Apotheke, Bad Laer, will einer Pressemitteilung zufolge ein bundesweites Kooperationsmodell ins Leben rufen, dem sich deutsche Apotheken gegen eine Mitgliedsgebühr mit garantiertem Gebietsschutz anschließen können. Ziel sei es, ein dichtmaschiges, bundesweites Apothekennetzwerk zu knüpfen, um den prognostizierten Apothekenketten Paroli zu bieten.

Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, soll ein wesentlicher Aspekt dieser Apothekenkooperation die weitere Selbstständigkeit aller Mitglieder sein. Im Gegensatz zu einer Apothekenkette sollen beim Sanicare-Modell alle Kooperationsapotheken autonom und unter bisheriger pharmazeutischer Inhaberschaft bleiben.

Sanicare-Chef Johannes Mönter sieht klare Vorteile für die zukünftigen Mitglieder: "Durch den Beitritt in unser Netzwerk erhalten auch kleine und mittlere Apotheken ohne groß investieren zu müssen eine Chance, sich auf dem härter werdenden Markt zu behaupten."

Diese Perspektiven sieht der 59-jährige Pharmazeut, weil er das gesamte Sanicare-Know-how zur Verfügung stellen will und den Kooperationsapotheken anbietet, seine Einkaufskonditionen, die Infrastruktur und die bundesweiten Kontakte zu Leistungserbringern beispielsweise für die eigene Klinik- und Altenheimversorgung zu nutzen.

Mönter versteht dieses Konzept als konstruktiven Weg, so die Presseinfo, um in Deutschland Arzneimittelpreise zu senken und gleichzeitig dauerhaft eine hohe pharmazeutische Sicherheit zu garantieren: "Wenn wir gemeinsam eine Front gegen die kommenden Apothekenketten bilden, hat die deutsche Apothekenlandschaft eine reelle Chance, zu überleben – das ist auch im Sinne der Patienten, denn nur so ist Arzneimittelsicherheit nach höchsten Qualitätsstandards garantiert."

Auf dem Apothekertag in München vom 20. bis 24. September will Sanicare das Kooperationsmodell erstmalig der deutschen Apothekerschaft präsentieren. Sorge vor Nachahmern hat Mönter nicht, sondern er hofft im Gegenteil auf weitere Netzwerk-Initiatoren: "Das beste wäre, es würden mehrere Netzwerke unter verschiedener Regie entstehen. Dann wäre trotz entstehender Ketten die Existenz vieler kleiner Apotheken gesichert."

Wie aus der Presseinformation weiter hervorgeht, plant Sanicare neben diesem bundesweiten Netzwerk weitere groß angelegte Kooperationen. Der Vertrag mit dem Rheuma-Liga Bundesverband e.V. ist bereits unter Dach und Fach. Ein großer Expansionsschub wird darüber hinaus von der Zusammenarbeit mit bundesweit agierenden Versandhändlern erwartet. Deshalb geht Mönter davon aus, dass sein heutiger Mitarbeiterstab von 541 Fachkräften im Laufe der nächsten 12 Monate um 250 wachsen wird und die Umsätze sich in dieser Zeit verdoppeln. Das letzte Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, schloss die Sanicare-Gruppe mit einem Gesamtumsatz von 280 Mio. Euro ab.

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