Prisma

Schmerzempfinden: Donald Duck und die Spritze

Wenn Kinder beim Arzt behandelt werden, sorgen meist die Mütter für Beruhigung und Ablenkung ihrer Sprösslinge. Mit der Vorführung eines Trickfilms allerdings lassen sich schmerzhafte Prozeduren für die Kleinen noch erträglicher machen, fanden italienische Wissenschaftler jetzt heraus.

Dabei scheinen die bewegten Bilder einen analgetischen Effekt zu haben, wie eine Studie mit 69 Kindern im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren deutlich machte. Eingeteilt in drei Gruppen, wurde bei den jungen Patienten eine Blutabnahme durchgeführt. Ein Teil der Kinder durfte während der Behandlung einen Trickfilm im Fernsehen anschauen. In einer anderen Gruppe sorgten die Mütter für Beruhigung und bei den restlichen Probanden lenkte keinerlei Aktion vom Geschehen ab. Anschließend sollten die Kleinen ihr Schmerzempfinden bei der Blutabnahme auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten. Auch die Mütter wurden um eine Beurteilung ihrer Kinder gebeten.

Fazit: Die kleinen Patienten der Trickfilmgruppe stuften ihren Schmerz mit nur 8 von 100 Punkten ein, während die gänzlich unbeeinflussten Kinder ihr Empfinden mit 23 Punkten bewerteten. Die jungen Probanden mit mütterlichem Beistand befanden sich mit ihren Skalenwerten von 17 etwa in der Mitte. Die Beurteilung der Mütter deckte sich weitgehend mit denen ihrer Sprösslinge. Die Forscher vermuten, dass Kinder durch Cartoons mit den unbekannten optischen und akustischen Reizen stark beschäftigt sind und ihre Aufmerksamkeit nicht mehr ausschließlich der Behandlung widmen.

Sitzen nur die Mütter dabei, ist der Ablenkungsfaktor aufgrund des Bekanntheitsgrades des Elternteils nicht mehr so hoch, um diesen Effekt zu erzielen. Außerdem scheinen manche Mütter unbewusst ihre Ängste auf die Kinder zu übertragen. Dennoch bleibt ihre Anwesenheit von großer Wichtigkeit, betonen die Wissenschaftler. war

Quelle: Arch. Diseas. Childhood, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1136/adc.2006.097246

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.