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Saar-Grüne: Arzneimittelversorgung darf nicht leiden

(diz/sg). Die Grünen-Landtagsfraktion im Saarland sieht den geforderten Wettbewerb im Arzneimittelversorgungssystem nicht nur positiv.

In einer Pressemitteilung weist der Grünen-Fraktionschef im Saarland, Hubert Ulrich, vor dem Hintergrund der Diskussion um die DocMorris-Apotheke in Saarbrücken darauf hin, dass ein zunehmender Wettbewerb im Apothekenbereich trotz positiver Effekte bei den Gesundheitskosten auch zu Problemen bei der Medikamentenversorgung in der Fläche führen könnte. Dies müsse man bei weiteren diesbezüglichen Entscheidungen berücksichtigen.

Ulrich stellt die wichtige Funktion der Apotheke vor Ort heraus: "Es ist enorm wichtig, dass wir nicht wie beim Einzelhandel quasi eine Konzentration der Medikamentenversorgung nur noch in großen Zentren oder gar auf der grünen Wiese bekommen. Die wohnortnahe und qualitativ hochwertige Medikamentenversorgung vor allem älterer und immobiler Menschen in ländlichen Bereichen muss auch künftig gewährleistet werden."

Dabei spiele der selbstständige Apotheker weiterhin eine sehr wichtige Rolle. Nach Ansicht von Ulrich dürfe die Landes–regierung daher jetzt nicht den Eindruck entstehen lassen, einseitig die Interessen von Apothekenketten zu vertreten. Ulrich: "Wir brauchen einen Ausgleich. Einerseits ist es wichtig im Sinne sinkender Gesundheitskosten auch Wettbewerb zuzulassen, andererseits muss man lokale Entwicklungen wie etwa beim Einzelhandel verhindern. Hier ist grundsätzlich die Politik gefragt und nicht die Gerichte."

Man müsse eine Regelung finden, die die Existenz kleinerer Vollapotheken in ländlichen Bereichen im Sinne der Bürger sichere. Auch in Notfällen müsse eine qualifizierte Nahversorgung möglich sein.

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