Prisma

Genetisch bedingte MS stammt meist vom Vater

Die Multiple Sklerose (MS) tritt zu 85 Prozent spontan auf, die restlichen 15 Prozent scheinen genetische Ursachen zu haben. Die Erkrankung betrifft zweimal mehr Frauen als Männer - weitergegeben wird das veränderte Erbgut aber vor allem von betroffenen Vätern.

Zu diesem Schluss kamen amerikanische Forscher nach einer Studie mit 444 MS-kranken Kindern. Sie stammten alle aus Familien, in denen ein Elternteil ebenfalls von MS betroffen war. Eine genaue Erklärung, warum erkrankte Väter mehr kranke Kinder haben als betroffene Mütter, soll in weiteren Studien ermittelt werden. Die Wissenschaftler vermuten, dass nicht nur einzelne Gene, sondern ganze Abschnitte im Erbgut bei MS eine Rolle spielen. Männer, die normalerweise widerstandsfähiger gegen die Krankheit sind und doch von ihr betroffen werden, scheinen demnach vermehrt veränderte genetische Faktoren zu besitzen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, das kranke Erbgut an die Nachkommen weiterzugeben. war

Quelle: Neurology 67, 305-310 (2006).

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