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Kampf gegen die Vogelgrippe: Weltbank sammelt Gelder

BERLIN (ks). In der Türkei ist am vergangenen Wochenende ein viertes Kind gestorben, das mit dem H5N1-Virus infiziert war. Die Zahl der in der Türkei nachgewiesenen Vogelgrippe-Fälle beim Menschen war damit bis zum 17. Januar auf insgesamt 20 gestiegen. Die Bundesregierung hat unterdessen angekündigt, für den Kampf gegen das Virus in Südostasien 8 Mio. Euro zur Verfügung stellen.

Der Weltbank zufolge sind allerdings mehr als eine Mrd. Euro nötig (1,5 Mrd. US-Dollar), um wirksame Maßnahmen treffen zu können. Das für die Eindämmung des Virus erforderliche Geld sollte in dieser Woche auf einer internationalen Geberkonferenz in Peking zusammenkommen. Am 17. und 18. Januar trafen sich auf der von der chinesischen Regierung, der Weltbank und der Europäischen Kommission organisierten Konferenz Vertreter von mehr als hundert Ländern und internationalen Organisationen, um die Zusagen und Maßnahmen zu koordinieren.

Die Weltbank selbst will 500 Mio. US-Dollar bereitstellen. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou sagte 100 Mio. Euro seitens der Europäischen Union zu. Der Schweizer Pharmakonzern Roche kündigte darüber hinaus am 17. Januar an, weitere zwei Millionen Packungen (20 Millionen Kapseln) des Grippemittels Tamiflu zu spenden.

Afrika schützen

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) kündigte im Vorfeld der Geberkonferenz an, dass die Gelder der Bundesrepublik für Laborausstattungen, Impfstoffe und Informationskampagnen verwendet werden sollen. "Mit einer lückenlosen Vorbeugung müssen wir verhindern, dass das Virus mutiert und durch die Übertragung von Mensch zu Mensch eine Pandemie auslöst", so die Ministerin. Um einem Übergreifen der Vogelgrippe auf Afrika vorzubeugen, hat sich Deutschland zudem mit der Ostafrikanischen Gemeinschaft darauf geeinigt, einen "Partnerschaftsfonds" einzurichten. Aus diesem sollen Maßnahmen gegen die Seuche finanziert werden.

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