Arzneimittel und Therapie

FDA-Zulassung: Dreifachkombination gegen HIV zugelassen

Die amerikanische Food and Drug Administration hat in einem Schnellverfahren die Dreifachkombination aus Efavirenz, Tenofovir und Emtricitabin (Atripla®) zur einmal täglichen Einnahme zur Behandlung HIV-positiver Erwachsener zugelassen. Für Europa erwarten Bristol-Myers-Squibb und Gilead Sciences die Zulassung für das kommende Jahr.

Die Kombination aus den nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmstoffen Emtricitabin (Emtriva®) und Tenofovir (Viread®) und dem nicht-nukleosidischen Hemmstoff der Reversen Transkriptase Efavirenz (Sustiva®) soll vor allem dazu beitragen, die Anzahl der Tabletten, die HIV-Patienten täglich einnehmen müssen, zu reduzieren. Die zur Verfügung stehenden Medikamente können nur effektiv wirken, wenn sie auch vorschriftsmäßig eingenommen werden. Im Rahmen der Aids-Behandlung müssen Patienten täglich eine Vielzahl von Präparaten zu unterschiedlichen Tageszeiten nach einem komplizierten Plan einnehmen. Neben der Erhöhung der Compliance soll die Entstehung von resistenten Virenstämmen durch die unvollständige Einnahme der Medikamente verhindert werden. Eine Therapie mit Atripla® wird jedoch mehr als 1000 Dollar im Monat kosten.

Atripla® wurde in einer zehnmonatigen Studie an 244 HIV-positiven Erwachsenen getestet. In 80% der Fälle wurde das Virus in dieser Studie stark reduziert, gleichzeitig stieg die Zahl der Helferzellen.

Das neue Medikament ist durch die ungewöhnliche Zusammenarbeit der Hersteller Bristol-Myers Squibb, Gilead Sciences und Merck ermöglicht worden, die die Rechte an den drei kombinierten Medikamenten halten.

Atripla® soll in 15 weiteren Ländern verfügbar sein, die zum Anti-Aids-Programm PEPFAR der amerikanischen Regierung gehören: Botswana, Äthiopien, Guyana, Haiti, die Elfenbeinküste, Kenia, Mosambik, Namibia, Nigeria, Ruanda, Südafrika, Tansania, Uganda, Vietnam und Sambia. ck

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