DAZ aktuell

Versandapotheke: DocMorris eröffnet Apotheke in Saarbrücken

SAARBRÜCKEN (diz). Die niederländische Versandapotheke DocMorris eröffnete am 3. Juli ihre erste Versandapotheke in Deutschland. Die vom Land Saarbrücken erteilte Genehmigung sei rechtlich unbedenklich, heißt es in einer Pressemitteilung des Saarländischen Gesundheitsministeriums. Die Apotheke wird von der Vorbesitzerin weitergeführt.

"Durch die Niederlassung in Saarbrücken sind wir im deutschen Gesundheitssystem stärker verankert", lässt Ralf Däinghaus, Vorstandsvorsitzender von DocMorris, in einer Pressemitteilung der Versandapotheke wissen. Man verstehe sich als Vordenker im Gesundheitsmarkt und werde diese Rolle durch die Präsenz vor Ort besser ausfüllen, erklärte er.

Die Versandapotheke DocMorris, die seit sechs Jahren von den Niederlanden aus Arzneimittel auf Bestellung nach Deutschland versendet, zählt nach eigenen Angaben über 700.000 Internet-Kunden, der Umsatz soll mehr als 150 Mio. Euro betragen. Mit der Eröffnung der Saarbrücker Niederlassung sollen die Patienten vor Ort "auch von neuen Sortimenten und innovativen Dienstleistungen profitieren", wie die Pressemitteilung verspricht (zum Thema innovative Dienstleistungen siehe auch den Kommentar von Klaus G. Brauer in der Apotheker Zeitung Nr. 26/2006 vom 26. Juni). Man erwarte im Zuge der anstehenden Gesundheitsreform veränderte Kundenbedürfnisse. Man wolle sich auch an lokalen Gesundheitsnetzwerken beteiligen. Geführt wird die Apotheke in Saarbrücken von der Vorbesitzerin der Apotheke, die in diesen Räumen war (ehemalige Rats-Apotheke).

"Ein Glücksfall" Für den saarländischen Gesundheitsminister Josef Hecken ist die Ansiedlung von DocMorris im Saarland "ein Glücksfall" und ein Beweis für die Innovationsbereitschaft der Landesregierung. Bereits 50 Menschen könnten in der Anfangsphase bei DocMorris arbeiten, in den kommenden Jahren sollen 300 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Wie sehr dem Land Saarbrücken die Ansiedlung von DocMorris willkommen ist, zeigt folgende Aussage des Ministers in der Presseinfo: "Der Internethandel mit Arzneimitteln ist ein großer Wachstumsmarkt, der zunehmend in Anspruch genommen wird. So haben einige Krankenversicherungen schon besondere Tarife für Versicherte, die diesen Markt nutzen. DocMorris ist ein außerordentlich seriöser Internethändler, der über große Erfahrungen verfügt und allerhöchste Qualität garantiert. Vor diesem Hintergrund halte ich es für wichtig und richtig, wenn wir versuchen, im Saarland von diesem Wachstumsmarkt zu profitieren. Auch andere Bundesländer haben um die Ansiedlung gekämpft, wir waren dank der hervorragenden und engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschafts- und Gesundheitsministerium schneller."

Für die Apotheker des Landes, "die wir nach wie vor als Stütze unseres Gesundheitssystems brauchen", entstünden keine Nachteile, lässt das Ministerium wissen, denn es sei unerheblich, ob eine Versandapotheke von den Niederlanden oder von Deutschland aus Päckchen verschicke. Von Saarbrücken aus würden Kunden in ganz Deutschland beliefert und nicht primär die saarländische Bevölkerung.

Da offensichtlich rechtliche Auseinandersetzungen um die Zulassung der niederländischen Versandapotheke in Saarbrücken erwartet werden, baut das Ministerium in der Pressemitteilung vor: "Die Erteilung der Genehmigung ist auch rechtlich unbedenklich", heißt es da, was durch ein umfängliches europarechtliches Gutachten eines renommierten Rechtswissenschaftlers belegt wird. Gesundheitsminister Hecken sieht daher "möglichen Klagen gegen die an DocMorris erteilte Genehmigung mit Ruhe und Gelassenheit entgegen".

Die niederländische Versandapotheke DocMorris eröffnete am 3. Juli ihre erste deutsche Niederlassung. Die vom Land Saarbrücken erteilte Genehmigung sei rechtlich unbedenklich, heißt es in einer Mitteilung des Saarländischen Gesundheitsministeriums. Die Apotheke wird von der Vorbesitzerin weitergeführt.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.