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Internethandel: Lebensgefährliche Schlankheitspillen

FRANKFURT (bpi/daz). Zollfahnder sind einem groß angelegten Schmuggel mit lebensgefährlichen Schlankheitspillen aus Asien auf die Spur gekommen. Seit Jahresbeginn wurden im Bundesgebiet mehr als eine Million Kapseln beschlagnahmt, teilte das Zollamt Frankfurt am Main am 2. Juni mit.

Bundesweit ermitteln die Beamten in 60 Verfahren wegen verbotener Einfuhr zulassungspflichtiger Arzneimittel. Abgesetzt werden die so genannten LiDa-Präparate den Angaben zufolge sowohl über das Internet als auch über ein deutschlandweites Verteiler-Netzwerk. Auf dem deutschen Markt werden die Pillen laut Zoll als höchst wirksame Appetitzügler und Schlankmacher angepriesen. Die zahlreichen Nebenwirkungen wie etwa Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden können für Konsumenten lebensgefährlich sein. Weitere Produkte mit gleichen Inhaltsstoffen werden dem Zoll zufolge im Internet unter den Bezeichnungen "Miaozi" und "Darling Tian Ran Jian Fei" als Kapseln sowie "Li Da Lidameiticha Meizi Tea" als Tee angeboten. Nach Erkenntnissen der Ermittler bestellen die illegalen Händler die gefährlichen Schlankmacher in Asien und versuchen, sie vor allem auf dem Postweg als Geschenksenkung deklariert nach Deutschland einzuschmuggeln – derzeit überwiegend über den Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt.

Die Nachforschungen ausgelöst hatten Zollbeamte, die bei der Kontrolle von Postsendungen auf die illegalen Arzneimittel gestoßen waren. Fahnder durchsuchten daraufhin Wohnungen in Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Zoll nach eigenen Angaben rund 125.000 der gefährlichen Kapseln beschlagnahmt – allein in den ersten Monaten diesen Jahres stieg die Zahl der sichergestellten Präparate auf das Achtfache.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, der sich bundesweit und international beim Kampf gegen Arzneimittelfälschungen engagiert, hat wiederholt vor den Gefahren des Internethandels mit Arzneimitteln durch nicht vom Bundesgesundheitsministerium gelistete Versandhändler gewarnt und vor diesem Hintergrund eine umfangreiche Broschüre zum Kampf gegen Arzneimittelfälschungen erarbeitet.

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