Prisma

Mit Kindern gegen das Brustkrebsrisiko

Positive Nachrichten für erblich vorbelastete Frauen mit Mutationen in den Genen BRCA1 oder BRCA2: Das Risiko, ab einem Alter von 40 Jahren an Brustkrebs zu erkranken, ist umso geringer, je mehr Schwangerschaften zuvor erlebt wurden.

Frauen mit Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Bei Frauen ohne diese Mutationen wirken sich Zahl der Schwangerschaften, erste Schwangerschaft in jungen Jahren und Stillen als Schutzfaktoren vor Brustkrebs aus. Wie sieht es aber bei den Mutationsträgerinnen aus? Dieser Frage ging die IBCCS-Studie (International BRCA1/2 Carrier Cohort Study) nach.

Die Studiendurchführenden untersuchten die Daten von 1600 Frauen mit einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation, 853 davon waren an Brustkrebs erkrankt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Brustkrebsrisiko von Frauen mit einem Kind genauso hoch war wie bei Frauen ohne Kinder. Mit jedem weiteren Kind sank das Risiko jedoch, ab einem Alter von 40 Jahren an Brustkrebs zu erkranken. Der Effekt geht möglicherweise darauf zurück, dass die Milch produzierenden Zellen der Brust erst während einer Schwangerschaft vollständig ausreifen. Mit zunehmendem Reifungsgrad nimmt die Neigung zu entarten ab, vermuten die Forscher. ral

Quelle: J. National Canc. Inst. 98, 535–544 (2006).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.