Prisma

Johannisbrotextrakt rückt Blutfetten zu Leibe

Der Johannisbrotbaum ist vorrangig durch das Mehl seines Samens bekannt, das in der Lebensmittelindustrie als Dickungsmittel für Saucen oder Pudding verwendet wird. Deutsche Forscher interessieren sich nun für das Fruchtfleisch des immergrünen Baumes und stellten nach dessen Verzehr eine erhöhte Fettverbrennung und sinkende Blutfettwerte fest.

Carob heißt das Fruchtfleisch der 20 bis 25 cm langen Hülsenfrüchte, die mit einer ledrigen Schale bis zu ihrer Reife etwa ein Jahr am Johannisbrotbaum hängen. Die Frucht wird in ländlichen Gegenden Vorderasiens frisch und getrocknet verzehrt, zu Saft gepresst oder weiter vergoren zu alkoholischen Getränken. Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam (DIfE) stellten aus Carob nun einen zuckerarmen ballaststoffreichen Extrakt her, der kurzfristig die Blutfettwerte senkt und die Fettverbrennung ankurbelt. Im Rahmen einer Interventionsstudie verzehrten 20 Probanden im Alter zwischen 22 und 62 Jahren Testmahlzeiten, denen entweder 0, 5, 10 oder 20 g des Carobextraktes zugesetzt waren. Anschließend analysierten die Forscher das Blut der Teilnehmer und stellten fest, dass nach einer Stunde ihre Triglyceridwerte um bis zu 97 Prozent und die Konzentration der freien Fettsäuren im Serum um bis zu 67 Prozent gesunken waren. Der Effekt hielt für gut drei Stunden an. Außerdem nutzte der Körper beim Genuss von 20 g Johannisbrotfruchtmark hauptsächlich Fett als Energiequelle. Ob Carob jedoch dauerhaft Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht vorbeugen kann, müssen langfristige Studien zeigen. Derzeit ist noch nicht bekannt, auf welche Inhaltstoffe die beobachteten Resultate zurückzuführen sind. war

Quelle: Pressemitteilung des Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, 18.5.2006

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