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Vitaminpower schützt nicht vor –Präeklampsie

Entgegen einer früheren Studie, wonach erhöhte Gaben der Vitamine E und C die Häufigkeit einer Präeklampsie reduzieren können, widerlegen neue Ergebnisse den Nutzen hoch dosierter Vitamingaben.

Bei etwa zehn Prozent aller Frauen erhöht sich während der Schwangerschaft der Blutdruck, was sich normalerweise gut therapieren lässt. Schwieriger wird die Behandlung, wenn Symptome einer Präeklampsie auftreten, also zusätzlich Eiweiß über den Urin ausgeschieden wird und Flüssigkeitseinlagerungen im Körper festzustellen sind.

Den Empfehlungen, mittels erhöhter Vitamin-E- und -C-Einnahme das Auftreten einer solchen Präeklampsie zu verhindern, widersprechen britische Wissenschaftler nach einer Studie mit 2400 Frauen. Die Probandinnen erhielten ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel täglich entweder 1 g Vitamin C und 400 I.E. Vitamin E oder Placebo.

Fazit: die Häufigkeit einer Präeklampsie war in beiden Gruppen vergleichend hoch, doch brachten die Mütter mit zusätzlicher Vitamingabe mehr Babys mit einem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt. Außerdem mussten diese Frauen umfangreicher mit Steroiden, antihypertensiven Medikamenten und Magnesiumpräparaten gegen die Krämpfe behandelt werden.

Die Forscher erklären, dass die Verwendung großer Mengen Vitamin C und E somit eher kontraindiziert sei. Mit der Einnahme niedrig dosierter Vitamine, wie sie in schwangerschaftsspezifischen Präparaten zu finden sind, seien jedoch keine Schäden für Mutter oder Kind zu erwarten. war

Quelle: Lancet, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/S0140-6736(06)68433-X

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