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Masern-Epidemie in NRW: Ministerin Schmidt ruft zum Impfen auf

BERLIN (ks). Nachdem der Höhepunkt der Masernepidemie in Nordrhein-Westfalen offenbar überwunden ist, hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt an alle Eltern appelliert, ihre Kinder gegen die Viruserkrankung impfen zu lassen. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Wolfram Hartmann, forderte sogar eine gesetzliche Impfpflicht.

In Nordrhein-Westfalen waren in den letzten Wochen mehr als 1100 Menschen an Masern erkrankt. Vergangene Woche konnte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) allerdings von einer Entschärfung der Situation berichten: Von der 17. auf die 18. Kalenderwoche ist die Zahl der Masernerkrankungen um 30 Prozent, von 142 auf rund 90, gesunken. "Die getroffenen Maßnahmen der Gesundheitsämter wirken", betonte Laumann.

Ebenso wie Laumann appellierte nun auch Ministerin Schmidt an alle Eltern, ihre Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kinder wahrzunehmen und sie impfen zu lassen. Sie sieht zudem die Verantwortlichen in den Ländern und Kommunen in der Pflicht: "Eine höhere Durchimpfungs–rate könnte zum Beispiel erreicht werden, wenn in den Kindergärten und Schulen Impfungen angeboten würden", sagte die Ministerin. Beim BVKJ würde man gerne noch weiter gehen: Verbandspräsident Hartmann forderte, nicht geimpfte Kinder gar nicht erst in den Kindergarten oder die Schule zu lassen.

Derzeit haben im Bundesdurchschnitt 93,3 Prozent aller Kinder die Erstimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln erhalten. Bei der ebenfalls nötigen Zweitimpfung liegt die Durchimpfungsrate allerdings nur bei 65,7 Prozent. Erst wenn 95 Prozent der Kinder beide Impfungen haben, lassen sich die Masern ausrotten, heißt es im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium.

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