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Präventionsbericht 2004: Gesundheitsvorsorge liegt im Trend

ESSEN (ks). Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat im Jahr 2004 mit Präventionsleistungen etwa doppelt so viele Menschen erreicht wie im Jahr 2003. Dies geht aus dem vierten Präventionsbericht hervor, den der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) gemeinsam mit den Spitzenverbänden am 5. Januar veröffentlicht hat.

Dem Bericht zufolge konnten im Jahr 2004 rund 3,4 Millionen Menschen über Präventionsmaßnahmen erreicht werden. 2003 waren es noch rund 1,7 Millionen Menschen. Die Zahl der Personen bei Präventionsmaßnahmen im Lebensumfeld (Setting-Ansatz) hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar fast vervierfacht. Vor allem in Schulen und Berufsschulen konnten die Krankenkassen im Berichtsjahr nahezu 1,9 Millionen junge Menschen mit präventiven Angeboten erreichen (2003: 0,54 Millionen). Inhaltlich konzentrierten sich die Maßnahmen insbesondere auf die Bereiche Ernährung und Bewegung: 51 Prozent aller berichteten Aktivitäten befassten sich mit diesen beiden Themenfeldern. Auch Präventionsmaßnahmen mit individuellem Ansatz finden immer mehr Anklang: 2004 nahmen über 800.000 Versicherte an entsprechenden Kursen und Seminaren teil. 2003 lag die Zahl noch bei rund 540.000. Vor allem Frauen sind um die gesundheitliche Vorsorge bemüht: Sie machten – wie schon im Jahr zuvor – vier Fünftel der Kursteilnehmer aus.

Die Ausweitung der Präventionsaktivitäten spiegelt sich auch in der Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen wider: Gaben sie im Jahr 2000 für die gesundheitliche Vorsorge rund 43 Millionen Euro aus, so stiegen diese Ausgaben 2004 auf über 148 Millionen Euro (2003: 113,5 Millionen Euro); dies entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von 36 Prozent.

In einer gemeinsamen Stellungnahme wiesen der MDS und die Spitzenverbände darauf hin, dass Prävention und Gesundheitsförderung im Übrigen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstelle, die weit über die Zuständigkeit der GKV hinausgehe. Sie fordern deshalb die Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, sich nicht aus diesem Bereich zurückzuziehen, sondern ihr eigenes Engagement ebenfalls auszubauen.

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