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Vogelgrippe: Resistenzen gegen Tamiflu gefunden

Das H5N1-Virus, das zur Erkrankung an Vogelgrippe führt, scheint eine Resistenz gegen den Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu) zu entwickeln. Wissenschaftler der Universität Oxford haben zwei Todesfälle von vietnamesischen Patienten gemeldet, bei denen die Behandlung mit Tamiflu keinen Effekt gezeigt hatte.

Wie der leitende Wissenschaftler Jeremy Farrar in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" schreibt, sind diese Beobachtungen Besorgnis erregend, aber nicht sehr überraschend. Alle Mikroben entwickelten schließlich Resistenzen gegen Arzneimittel, erst wenn das Virus in der Lage sei, sich von Mensch zu Mensch übertragen zu lassen, sei die Lage wirklich ernst, so Farrar.

Die aktuellen Befunde zeigten jedoch, wie wichtig ein überlegter Umgang mit Tamiflu sei. Es müsse sichergestellt werden, dass das Arzneimittel nur bei entsprechender Diagnose tatsächlich eingesetzt wird. Der Virologe John Oxford, Queen Mary School of Medicine, erklärte gegenüber dem britischen Nachrichtendienst BBC, dass die aktuelle Studie darüber hinaus aber auch gezeigt hat, dass Tamiflu bis zu fünf Tage nach einer erkennbaren Infektion wirksam sein kann. ral

Quelle: NEJM 353 (25), 2667 – 2672 (2005).

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