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Stellen Sie sich vor, eine Mitarbeiterin in der Apotheke bricht zusammen, wird ohnmächtig; eine Kundin der Apotheke sinkt in der Offizin in sich zusammen; ein Kunde vor der Apotheke verliert das Bewusstsein und stürzt – Situationen, die man hoffentlich nie erlebt, die sich aber dennoch ereignen können. Was tun? Jetzt ist guter Rat teuer. Die Erste-Hilfe-Prüfung für den Führerschein, bei der man das üben musste, liegt schon lange zurück (wie war das doch gleich mit der stabilen Seitenlage und der Reanimation?). Zeit, um Schautafeln zu studieren oder in Broschüren zu blättern, wie denn nun genau die Wiederbelebung mit Atemspende durchzuführen ist, bleibt nicht – sofortiges Handeln, und zwar richtig, ist jetzt angesagt.

Unser Titelbeitrag in dieser Ausgabe (siehe Seite 48) weist auf die neuen Richtlinien zur Wiederbelebung hin. Die Richtlinien für die kardio-pulmonale Reanimation wurden prägnanter gefasst. Ziel ist es, mehr Leben durch eine effektivere Erste Hilfe zu retten. Zahlreiche Studien wurden ausgewertet, wie Reanimation am wirkungsvollsten ist. Die wichtigste Neuerung drückt sich in der Verhältniszahl 30 : 2 aus: 30 Mal Niederdrücken des Brustkorbes, zweimal Beatmen.

Doch nicht nur die Reanimation, auch die Erste Hilfe bei Vergiftungen ist ein Thema für die Apotheke. Wenn Eltern aufgeregt bei Ihnen anrufen, weil ihr Kind z.B. ein Reinigungsmittel oder giftige Substanzen zu sich genommen hat, sollten Sie sofort handeln und die Telefonnummer der nächsten Giftnotzentrale, des nächsten Giftinformationszentrums parat haben. Und Sie sollten auch wissen, wo sich das nächste Notfalldepot für Seren und Antidote befindet.

Nicht zuletzt sollte sich auch das pharmazeutische Personal einer Apotheke mit Erste-Hilfe-Maßnahmen bei der Wundversorgung auskennen. Wie versorge ich Brandwunden, Hautabschürfungen oder Schnittwunden?

Das könnte eine Aufgabe für diese Woche sein: Legen Sie fest, wer in der Apotheke für Erste-Hilfe-Maßnahmen zuständig ist. Wer muss sich fortbilden? Welche Literatur zu diesem Thema ist vorhanden, wo findet man was?

Eine andere Art der (ersten) Hilfe durch die Apotheke ist die Unterstützung all derjeniger, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Nichtrauchen liegt weiterhin im Trend. Ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein und gestiegene Zigarettenpreise lassen bei immer mehr Rauchern den Wunsch aufkommen, rauchfrei zu werden. Hier ist die Apotheke für viele eine zentrale Anlaufstelle. Jetzt am Jahresanfang mit den vielen guten Vorsätzen ist die richtige Zeit, auf Hilfen und Unterstützung aus der Apotheke für den Tabakentzug hinzuweisen. Sie können dabei auf die professionelle Unterstützung durch das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Aktion "Rauchfrei 2006 – 10.000 Euro zu gewinnen" zurückgreifen (siehe letzte DAZ-Ausgabe Nr. 1, S. 53). Als teilnehmende Apotheke erhalten Sie vielfältiges Aktionsmaterial (Plakate, Aufkleber, Teilnahmekarten), das Sie in der Offizin oder im Schaufenster einsetzen können. Gerne stellt Ihnen auch die Industrie, die Tabakentwöhnungspräparate herstellt, Infomaterial und Broschüren zur Abgabe an die Kunden zur Verfügung.

Auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können zahlreiche Angebote zum Rauchverzicht abgerufen werden (siehe in dieser Ausgabe auf Seite 33). Machen Sie mit, werden Sie "Ersthelfer" beim Tabakverzicht!

Erste Hilfe zum Stillen des Fortbildungshungers leistet in diesem Jahr mit Sicherheit die Interpharm in Frankfurt. Vom 10. bis 12. März zünden wir wieder ein Fortbildungsfeuerwerk, das seinesgleichen sucht. Beim größten Fortbildungskongress für Apothekerinnen, Apotheker und PTA in Deutschland schließen Sie Wissenslücken oder frischen Ihr Wissen auf – und Punkte gibt es obendrein. Das Programm mit Anmeldeunterlagen finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 103. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

PS: Bitte beachten Sie in diesem Heft unsere Jahresgabe an Sie: die DAZ und AZ 2005 auf einer CD – der komplette Jahrgang 2005 zum Suchen und Finden aller Beiträge des letzten Jahres.

Peter Ditzel

Erste Hilfe

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