Ernährung aktuell

Hopfen als Antibiotikaersatz in der Hähnchenmast

Hopfen hat nicht nur im Brauereiwesen eine große Bedeutung, sondern wird aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung auch therapeutisch geschätzt. Parker Waldroup und sein Forscherteam von der University of Arkansas, Fayetteville, stellten darüber hinaus nun fest, dass eine Hopfenzugabe im Futter junger Hähnchen mastbeschleunigende Wirkungen zeigt.

Wie Waldroup im "International Journal of Poultry Science" berichtete, wurde bei den Untersuchungen festgestellt, dass eine Hopfenbeimischung im Futter zu einer rascheren und effizienteren Gewichtszunahme der Tiere führte. Die Forscher teilten jeweils 45 Tiere in sechs verschiedene Gruppen ein: die Kontrollgruppe erhielt eine Fütterung ohne Supplemente, das Futter der zweiten Gruppe enthielt Penicillin und in weiteren vier Gruppen erhielten die Tiere Futter, dem in unterschiedlichen Konzentrationen Hopfenmehl beigemischt wurde (0,5, 1,0, 1,5 und 2 Pfund Hopfenmehl/t Futter).

Die Versuche wurden jeweils acht Mal wiederholt. Die Ergebnisse zeigten nach 14 Tagen, dass die Beigabe von Penicillin die größten Masterfolge erzielen konnte. Doch auch bei der Zugabe von Hopfen waren die Tiere deutlich schwerer als in der Kontrollgruppe. Am günstigsten wirkte sich eine Beimischung von 0,5 Pfund Hopfenmehl/t Futter (entspricht 226,8 g) auf die Wachstumsrate aus, so die Forscher. Noch ist ungeklärt, welcher Mechanismus sich hinter der wachstumsfördernden Wirkung von Hopfen verbirgt. Denkbar wären beispielsweise Inhaltsstoffe, die hormonähnlich oder antimikrobiell wirken. Die Forschungsergebnisse von Waldroup eröffnen eine neue Alternative zum – verbotenen – Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast. Bevor diese Methode in der Mast jedoch angewendet werden kann, muss noch ermittelt werden, ob sich die Zugabe von Hopfen auf den Geschmack des Hähnchenfleisches nachteilig auswirkt. ka

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