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Hilferuf der Privatkassen: Apotheker zeigen sich solidarisch

BERLIN (diz). In einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel setzen sich zahlreiche Verbände für den Erhalt der privaten Krankenversicherung (PKV) in Deutschland ein. Die Unterschrift der ABDA fehlte unter diesem Papier. Wir fragten bei der ABDA nach, warum.

Die Privatkassen sehen sich im Rahmen der Diskussion um eine neue Gesundheitsreform in die Enge gedrängt. Laut SPD-Präsidiumsmitglied Andrea Nahles müssten sich beim derzeitigen Stand der Reformdebatte "zuallererst die privaten Krankenversicherungen Sorgen machen", wie das Handelsblatt vom 24. April meldet.

Elf Verbände von Ärzten, Krankenhäusern, Beamten, Handwerkern und Pharmaindustrie wandten sich daher am 21. April mit einer Solidaritätsadresse für die private Krankenversicherung an Bundeskanzlerin Merkel. Das Papier nicht unterzeichnet hatten allerdings der Verband der Forschenden Arzneimittelhersteller (VFA), die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) – obwohl diese drei Verbände vom PKV-Verband um Unterstützung gebeten worden waren, wie der Handelsblatt-Bericht ausweist.

Der Inhalt des Papiers hebt insbesondere darauf ab, dass eine "offene oder verdeckte Zerstörung der PKV kein Problem der gesetzlichen Krankenversicherung lösen würde". Außerdem leisteten jene zehn Prozent der Bevölkerung, die privat krankenversichert sind, "überproportionale Beiträge entsprechend ihrem gesundheitlichen Risiko und bezogen auf die Zahl ihrer Familienmitglieder" und unterstützten damit die solidarische Absicherung des Krankheits–risikos.

Warum unterschreibt die ABDA keine Solidaritätsadresse für die PKV? Unverständlich vor dem Hintergrund, dass gerade viele Apothekenleiter selbst Mitglied der PKV sind, dass PKV-Versicherte in Apotheken gern gesehene und meist zahlungskräftige Kunden sind. Wir fragten bei der ABDA nach. Nach Auskunft von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf versteht sich die ABDA durchaus solidarisch mit der PKV und bekennt sich zum System der privaten Krankenversicherung. Die fehlende Unterschrift unter die Solidaritätsadresse begründete Wolf mit einigen Punkten im Papier, die von den Apothekern (und von den anderen Verbänden, die nicht unterschrieben) so nicht hätten akzeptiert werden können.

Selbstverständlich befürworte auch die ABDA den Erhalt der PKV. Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen, habe man daher umgehend mit Vertretern der PKV gesprochen, ein entsprechender Brief, der die Solidarität mit der PKV bekundet, werde gerade formuliert und an den PKV-Verband gesandt.

Die Privatkassen sehen sich in der Diskussion um die Gesundheitsreform in die –Enge gedrängt. In einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel setzen sich zahlreiche Verbände für den Erhalt der PKV in Deutschland ein. Die Unterschrift der ABDA fehlte jedoch. Wir fragen bei der ABDA nach, warum.

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