Aus Kammern und Verbänden

DPhG-Spitze besucht Kollegen in Japan

Die Präsidentin und der Vizepräsident der DPhG, Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, besuchten Ende März die Jahrestagung der Pharmazeutischen Gesellschaft Japans (PSJ) und festigten die seit nunmehr fast zehn Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen beider Fachgesellschaften.

Zur Eröffnung der Tagung, die in Sendai im Norden Japans stattfand, hielt Holzgrabe einen Plenarvortrag zum Thema "Development of New Acetylcholine Inhibitors. Structure-based Drug Design and Random Chemistry", während Schubert-Zsilavecz über "Structure-Activity Relationships of PPAR-Ligand Interaction" referierte.

Die guten Beziehungen zwischen DPhG und PSJ wurden in den letzten Jahren weiter vertieft. So hat der frühere PSJ-Präsident Kimura der Pharmazeutin Tanja Paukert aus Frankfurt ein attraktives Post-doc-Stipendium der Firma Takeda verschafft, das es ihr ermöglichte, von März 2005 bis Anfang April 2006 bei Prof. Yasuhito Nakagawa an der Kitasato University in Tokyo im Bereich "Identification of unknown 30 kDa PHGPX in placenta" zu forschen.

In nächster Zukunft soll in den wissenschaftlichen Journalen der beiden Gesellschaften, dem "Archiv der Pharmazie" und im "Chemical and Pharmaceutical Bulletin", jeweils ein Sonderheft mit Beiträgen von Wissenschaftlern aus dem Partnerland erscheinen, in dem sie aktuelle Forschungsergebnisse aus allen Bereichen der pharmazeutischen Wissenschaften vorstellen, um die Grundlage für einen intensiveren Wissenschaftleraustausch zu schaffen. Von Vorteil ist dabei, dass der designierte PSJ-Präsident Prof. Utsumi "Senior Program Officer" der "Japan Society for the Promotion of Science" ist. Letztere ist wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft für die Förderung der universitären wissenschaftlichen Forschung verantwortlich.

Individuelle Verblisterung in der Apotheke

Holzgrabe und Schubert-Zsilavecz besichtigten in Sendai auch eine "Prescription pharmacy", in der Patienten rezeptpflichtige Arzneimittel erhalten. Jedes Rezept wird dort zunächst elektronisch in die Patientenakte eingetragen und in Papierform aufbewahrt. Dann werden die Arzneimittel ausgewählt, Tabletten zum Teil ausgeblistert und ggf. auch zerteilt, evtl. Pulver gemischt, anschließend die Dosen der verschiedenen Arzneimittel für morgens, mittags und abends zusammengestellt und in einzelne Plastiktütchen maschinell eingeschweißt. So erhält jeder Patient ganz individuell dosierte Arzneimittel für einen bestimmten Therapiezeitraum. Danach werden alle Arzneimittel nochmals kontrolliert und dann dem Patienten in einer Papiertüte, auf der noch wichtige Hinweise vermerkt sind, im Rahmen eines Beratungsgesprächs überreicht. Die Bezahlung der Arzneimittel erfolgt an einem separierten Platz der Apotheke.

In Sendai gibt es etwa 20 bis 30 "Prescription pharmacies". Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel werden in "Drug stores" verkauft, die über ein sehr großes Sortiment an pflanzlichen Arzneimitteln, Tees, Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln verfügen.

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