Arzneimittel und Therapie

Brustkrebs: Welchen Nutzen haben Screening und adjuvante Therapien

Mammographie und adjuvante Therapien senken die Mortalität an Brustkrebs um 25 bis 38%. Zu diesem Ergebnis kamen sieben verschiedene Arbeitsgruppen, die in unterschiedlichen Modellen den Einfluss regelmäßiger Vorsorge und frühzeitiger Hormon- oder Chemotherapie auf die Brustkrebsmortalität untersuchten.

In den vergangenen 15 Jahren ist in den USA – wie auch in einigen anderen Ländern – die Sterblichkeit an Brustkrebs deutlich gesunken. Als Erklärung hierfür kommen zwei Entwicklungen in Frage: die Einführung des Mammographie-Screenings und verbesserte adjuvante Therapien. Um festzustellen, in welchem Umfang Vorsorge und Therapie zur Reduktion der Sterblichkeit beitragen, wurde vom National Institute of Health ein Forscherkonsortium beauftragt, dieser Frage anhand unterschiedlicher statistischer Modelle nachzugehen. Die Arbeitsgruppen entwickelten auf denselben Datengrundlagen sieben unabhängige statistische Modelle, um die Abnahme der Brustkrebssterblichkeit zwischen 1975 und 2000 zu ermitteln.

Reduktion der Mortalität

Alle Arbeitsgruppen konnten zeigen, dass das Mammographie-Screening und eine adjuvante Therapie (endokrine Therapie mit Tamoxifen bzw. Chemotherapie) zur Senkung der Sterblichkeit beigetragen haben. Zusammen verringerten beide Maßnahmen die Mortalität um 25 bis 38%. Jeweils für sich betrachtet, reduzierte die adjuvante Therapie die Sterblichkeit um 12 bis 21%, die Mammographie um 7 bis 23%.

In den verschiedenen Modellen wurde die durch die Mammographie reduzierte Mortalität unterschiedlich bewertet, und ihr Anteil an der Gesamtreduktion schwankte von 28 bis 65% (median 46%). Diese Variabilität kommt dadurch zustande, dass der quantitative Nutzen der Vorsorge etwas schwieriger einzuschätzen ist als der Benefit einer adjuvanten Therapie.

Screening und Therapie – beide sind notwendig

Beide Maßnahmen – Mammographie und adjuvante Therapie – können ihren optimalen Nutzen nur gemeinsam entfalten, da Screening und Behandlung ineinander greifen. Eine Früherkennung ist sinnlos, wenn anschließend keine Therapie erfolgt, und endokrine und zytotoxische Behandlungen sind umso effektiver, je frühzeitiger sie durchgeführt werden.

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