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Weitere Rezeptfälschungen aufgetaucht

OFFENBACH (hav/daz). Nachdem der Hessische Apothekerverband bisher davon ausging, dass es sich bei den aufgetauchten Rezeptbetrügereien (siehe auch Apotheker Zeitung vom 3. April) um Beschaffungsdelikte für die Drogenszene handelte, dürfte die Betrugswelle nun eine neue Dimension bekommen.

Am 30. März wurde in einer Apotheke in Sulzbach/Ts. Beispielsweise ein gefälschtes Rezept vorgelegt, auf dem drei verschiedene Zytostatika-Präparate verschrieben waren, die einen Apothekenverkaufspreis von mehr als 4.850 Euro haben. Auch dieses Rezept war wieder mit dem Stempel des Markus-Krankenhauses in Frankfurt versehen. Deshalb ordnet man jetzt auch beim Hessischen Apothekerverband die bis dahin aufgetauchten Fälle neu ein. "Wir müssen nun davon ausgehen, dass die Arzneimittel im großen Stil ins Ausland verkauft werden, wo diese teilweise einen höheren Preis als in Deutschland haben, oder auf dem Schwarzmarkt verkauft werden sollen. Im arabischen Raum sind diese Präparate oft überhaupt nicht für jeden Erkrankten erhältlich", sagte der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Peter Homann. "Wir können den Apotheken nur empfehlen, gerade bei teuren Verordnungen besonders vorsichtig zu sein, und sicherheitshalber beim Arzt oder der Krankenkasse nachzufragen", so Homann weiter.

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