Pharmaspektrum

Merz Pharma: Kleines Unternehmen – starkes Produkt

FRANKFURT (tmb). Die zur Merz KGaA gehörende Merz Pharma GmbH bezog am 15. März Mietflächen für moderne Laboranlagen im Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie (FIZ). Dort sollen die verstärkten Forschungsaktivitäten des Unternehmens zum zentralen Nervensystem umgesetzt werden.

Der mittelständische Pharmahersteller bietet mit Axura® (Memantine) das weltweit einzige zugelassene Arzneimittel gegen moderate bis schwere Stadien der Alzheimer-Erkrankung an. Mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen US- bei Merz und dem Partnerunternehmen Forest und Lundbeck im vorigen Jahr wird dem Produkt noch erhebliches Wachstumspotenzial zugetraut. Es könnte sogar einen jährlichen Milliardenumsatz erreichen und damit zum Blockbuster werden. Für ein Pharmaunternehmen, dessen Forschungs- und Entwicklungsaufwand im vorigen Jahr 29,7 Millionen Euro betrug, gilt dies als erstaunlicher Erfolg.

Zum Einzug in das FIZ erklärte Dr. Jochen Hückmann, geschäftsführender Gesellschafter der Merz KGaA, "mit der Verlagerung des Geschäftsbereichs Forschung und Entwicklung in das FIZ im Universitätsstadtteil Riedberg sichert sich Merz Pharma für den weiteren internationalen Ausbau seiner Forschungsschwerpunkte auf neurologischen, psychiatrischen und dermatologischen Erkrankungen wesentliche Standortfaktoren". Im ersten Schritt werden 50 Mitarbeiter dorthin umziehen. Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und der hessische Ministerpräsident Roland Koch wiesen auf die richtungsweisende und innovationsfördernde Infrastruktur am Standort Frankfurt hin.

Im Geschäftsjahr 2004/2005 setzte Merz 417,2 Millionen Euro um. Davon entfielen 229,1 Millionen Euro auf die Pharmasparte, 119,5 Millionen Euro auf Verbraucherprodukte, beispielsweise die Marke Tetesept®, und der Rest auf Schreibgeräte. Die Aktien des Unternehmens werden nicht an der Börse notiert.

Doch berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 16. März über Äußerungen von Hückmann, nach denen das Unternehmen so geführt werden müsse, dass es jederzeit an die Börse gehen könne, dies aber nur bei einer "riesigen Gelegenheit" tun werde, die anders nicht zu finanzieren sei.

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