Arzneimittel und Therapie

Therapie des Kolorektalkarzinoms: Neue Oxaliplatin-Darreichungsform

Seit dem 15. März 2006 steht das Zytostatikum Oxaliplatin (Eloxatin®) auch in Deutschland als Konzentrat zur Verfügung. Gegenüber dem bisher verfügbaren Lyophilisat bietet diese neue Formulierung eine Reihe von Vorteilen, wie die Firma sanofi-aventis mitteilte.

Bezüglich der Wirkstärke, Stabilität, Pharmakokinetik und Applikationsform bestehen keine Unterschiede zwischen beiden Zubereitungen. Das Konzentrat lässt sich mit einer Haltbarkeit von drei Jahren genauso lange lagern wie das Lyophilisat, eine Kühlung ist nicht nötig. Die Durchstechflaschen müssen lediglich wegen des notwendigen Lichtschutzes in der Umverpackung aufbewahrt werden.

Einsparung von Kosten

Bei der bisherigen Oxaliplatin-Formulierung war zur Herstellung der Infusionslösung die Rekonstitution eines Lyophilisats notwendig. Dieser Schritt entfällt jetzt, wodurch Personalkosten eingespart werden können. Auch die Sachkosten werden reduziert: anstelle der Filterspikes können einfache Spikes verwendet werden, der Verbrauch an Perfusorspritzen und Handschuhen verringert sich. Weiterhin wird eine Fehlerquelle, nämlich die mögliche Ungenauigkeit bei Zugabe des Lösungsmittels (Wasser für Injektionszwecke oder 5%ige Glucoselösung), eliminiert. Nicht zu unterschätzen ist auch der verbesserte Arbeitsschutz: Bei Bruch eines Behältnisses mit Lyophilisat würde durch den freiwerdenden Staub der gesamte Herstellungsbereich kontaminiert, beim Konzentrat wäre in diesem Fall eine einfachere Entsorgung möglich.

Anwendungsgebiete von Oxaliplatin

Oxaliplatin ist in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure zugelassen

  • zur adjuvanten Behandlung eines Kolorektalkarzinoms im Stadium III (Dukes C) nach vollständiger Entfernung des Primärtumors
  • zur Behandlung des metastasierenden Kolorektalkarzinoms.

Darüber hinaus zeigen aktuelle Studien viel versprechende Ergebnisse mit Kombinationen von Oxaliplatin und den monoklonalen Antikörpern Bevacizumab bzw. Cetuximab sowohl für die Erst-Linien- als auch für die Zwei-Linien-Therapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms.

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