Praxis aktuell

Welche Produkte wirken auf Marker für oxidativen Stress?

Das ADEXA-Netzwerk Patientenkompetenz unter der Leitung der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Patientenkompetenz e. V., Freiburg (WGP e. V.) ist ein Zusammenschluss von rund 450 Apotheken, die die Kundenberatung zu komplementärmedizinischen Mitteln verbessern möchten. Damit Evidenz-basierte Empfehlungen zu Antioxidanzienpräparaten gegeben werden können, messen Netzwerk-Apotheken bei ihren Kunden mit einem Schnelltest den Hydroperoxidspiegel im Kapillarblut als Marker für oxidativen Stress (d-ROMs-Test), um die Wirksamkeit einer Supplementierung zu kontrollieren.

Erste Verlaufsdaten zeigen eine signifikante Senkung des oxidativen Stresses nach achtwöchiger Präparateeinnahme. Das Netzwerk ruft deshalb alle Apotheken, die bereits Hydroperoxidspiegel bei ihren Kunden messen, auf, sich an den Messungen zu beteiligen.

Wie valide sind die Schnelltests?

Da Antioxidanzien wie z. B. die Vitamine wie A, C, E, die Mineralstoffe Selen und Zink oder Vitaminoide wie Coenzym Q und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in verschiedenen Kompartimenten wirken, werden anstelle von Einzelsubstanzen Marker für den oxidativen Stress gemessen. Seit einigen Jahren gibt es für Apotheken einen geeigneten photometrischen Schnelltest, der in Kapillarblut die Konzentration an Hydroperoxiden, einem Metaboliten der Lipidperoxidation, bestimmt. Der so genannte d-ROMs-Test (Derivates of Reactive Oxygen Metabolites) wurde von der Fa. Diacron, Grosseto (Italien) entwickelt. Auf der Basis des d-ROMs-Tests werden in Deutschland jeweils zwei Geräte von zwei Herstellern vertrieben:

  • die Geräte "FRAS" und "FRAS-Smart" (Fa. Euromedix, Heusenstamm)
  • die Geräte "FORM" und "FORM-Ox" (Fa. Micomedical, Königstein/Ts.)

Diese Geräte werden auch im Rahmen des OXI-Programms von beratungsaktiven Apotheken benutzt, um Daten zur Wirksamkeit von Antioxidanzien-haltigen Präparaten zu erheben. Eine Anwendungsbeobachtung zeigte, dass der Hydroperoxid-Schnelltest reproduzierbare Ergebnisse liefert, mit einem anderen etablierten Parameter für den oxidativen Stress korreliert und aufgrund seiner einfachen Handhabung sehr gut zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Antioxidanzieneinnahme in der Apotheke geeignet ist.

Aufruf zur Teilnahme am OXI-Programm

Das Netzwerk Patientenkompetenz bittet alle Apotheken, die regelmäßig den oxidativen Stress mit den oben genannten Geräten bei ihren Kunden messen oder planen, sich ein derartiges Gerät anzuschaffen, ihre zukünftigen Verlaufsmessungen anonymisiert an das Datenzentrum der WGP e. V. zu übermitteln.

Gerne bietet das Netzwerk auch Hilfestellungen zum Einstieg in das OXI-Programm an. Durch die aktive Teilnahme am OXI-Programm werden Sie automatisch nach Registrierung kostenlos Mitglied im Netzwerk Patientenkompetenz und profitieren von den Leistungen des Netzwerks, u. a. Nutzung des Netzwerk-Callcenters bei schwierigen Kundenfragen.

Fortbildung zur Mikronährstoffberatung

Einen professionellen Einstieg in das Thema bietet die nächste akkreditierte Fortbildung "Indikationen für die professionelle Mikronährstoffberatung – was, wie viel, für wen?" am 6./7. Mai 2006 in der SanaFontis-Klinik Freiburg. Dort erhalten Sie praxisorientierte Empfehlungen für die Mikronährstoffsupplementierung unter anderem bei neurodegenerativen (Alzheimer, Parkinson, diabetische Neuropathie), dermatologischen (Neurodermitis, Psoriasis) und Tumorerkrankungen. Als Hilfe zu diesem Beratungsgebiet bietet die WGP e. V. Schulungen des gesamten Apothekenteams vor Ort an.

Nähere Infos zu den Teilnahmemöglichkeiten am OXI-Programm des Netzwerks Patientenkompetenz sowie ein ausführliches Seminarprogramm mit Fax-Anmeldeformular erhalten Sie direkt bei der WGP e. V. (Tel. 07 61-7 03 86 76) und unter www.patientenkompetenz.org, links Fortbildungen bzw. Forschungsprogramme.

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