Prisma

Kernspin deckt Lügen auf

Mit Hilfe der Kernspintomographie könnte es künftig besser gelingen, Lügenbolde zu überführen. Ein gezielter Blick ins Gehirn lässt anhand entsprechender Gehirnaktivitätsmuster erkennen, ob die jeweilige Person lügt oder die Wahrheit spricht.

Einige Menschen sind dazu fähig, herkömmliche Lügendetektoren zu überlisten und das Ergebnis somit zu verfälschen. Diese Problematik war der Ausgangspunkt für eine Pilotstudie amerikanischer Mediziner, die bestimmte Muster der Gehirnaktivität mit dem Sprechen der Wahrheit bzw. dem Lügen in Verbindung zueinander setzen wollten. Hintergrund für ihre Vorgehensweise war das Wissen um die Tatsache, dass sich die Aktivität des Gehirns von uns nicht bewusst beeinflussen lässt. Und tatsächlich stellte sich nach der Untersuchung mit insgesamt elf Männern und Frauen heraus, dass beim Lügen andere Gehirnareale aktiv sind als beim wahrheitsgemäßen Antworten. Bei einer anschließenden Befragung derselben Testpersonen sowie der Nutzung eines gewöhnlichen Lügendetektors zeigte sich, dass absichtlich falsche Antworten in 92 Prozent der Fälle richtig erkannt werden konnten, aber nur 70 Prozent der wahrheitsgemäßen Aussagen. Die Kernspintomographie als Lügendetektor könnte demnach eine neue und effektive – wenn auch sehr kostenintensive – Methode für den Bereich der Kriminalistik sein. ng

Quelle: Radiology 238 (2), 679-688 (2006).

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