Pharmaspektrum

Roche: Viel mehr als Grippemittel

BASEL (tmb). Der Umsatz des Roche-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2005 um 19 Prozent auf 35,51 Milliarden Schweizer Franken (etwa 22,7 Milliarden Euro). Wie die Geschäftsführung bei der Hauptversammlung am 27. Februar in Basel bekannt gab, soll der Umsatz des Pharmabereiches 2006 um 10 Prozent wachsen.

Insbesondere für den Schlüsselmarkt USA werde im Zuge der dortigen Gesundheitsreform gerade bei innovativen Produkten zunehmender Kostendruck erwartet. Um künftig schneller als der Markt zu wachsen, will der Konzern 2006 über 6 Milliarden Franken (etwa 3,8 Milliarden Euro) für Forschung und Entwicklung ausgeben.

Roche sieht den Konzern und seinen Neuraminidasehemmer Tamiflu® wegen der Vogelgrippe großem öffentlichen Interesse ausgesetzt. Einerseits würden Produktionssteigerungen gefordert, andererseits große Gewinne erwartet. Der Umsatz mit Tamiflu® habe inzwischen 1,6 Milliarden Franken erreicht (etwa 1,02 Milliarden Euro) und damit die Grenze für den "Blockbuster"-Status – eine Milliarde US-$ – überschritten, doch sei die Marge geringer als bei anderen innovativen Produkten. Bis Ende 2006 sollen etwa 300 Millionen Packungen produziert werden. Wichtiger für den Ertrag des Unternehmens dürfte der monoklonale Antikörper Mabthera® (Rituximab) sein. Über den Einsatz des bisherigen Krebsmittels für eine neue Indikation gegen rheumatoide Arthritis werde die US-Gesundheitsbehörde FDA voraussichtlich in den nächsten Tagen entscheiden.

Die hohe Börsenbewertung und die sehr gute Bonitätseinstufung des Unternehmens führen Analysten insbesondere auf die Zukunftserwartungen zurück. So wachse Roche stärker als die meisten anderen europäischen Pharmahersteller und habe eine gut gefüllte Pipeline mit neuen Produkten. Außerdem wird das erfolgreiche Geschäftsmodell der Kooperationen mit amerikanischen und japanischen Biotechnologieunternehmen gelobt.

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