Pharmaspektrum

Novartis: Forschung und Generika unter einem Dach

BASEL (tmb). Bei der Hauptversammlung von Novartis am 28. Februar bekräftigte die Geschäftsführung ihre Prognose für einen Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich im Jahr 2006. Das Nettoergebnis solle eine Rekordhöhe erreichen.

Für das seit zehn Jahren bestehende Unternehmen wurde die neunte Dividendenerhöhung in Folge beschlossen. Die Ausschüttung steigt um 10 Rappen auf 1,15 Schweizer Franken je Aktie. Im Jahr 2005 setzte der in US-$ bilanzierende schweizerische Konzern 32,2 Milliarden US-$ um, davon 96% im Gesundheitsbereich. Die Fokussierung auf diesen Markt und die Innovationen sieht die Geschäftsführung als wesentliche Erfolgsfaktoren an. Die Forschungspipeline sei mit 76 Wirkstoffen gut gefüllt. Im Jahr 2006 würden mehrere Zulassungsanträge gestellt, darunter für Rasilez® und Galvus®. Rasilez® (Aliskiren) ist nach Angaben von Novartis der erste Vertreter einer neuen Klasse von Antihypertensiva, die als Reninhemmer bezeichnet werden. Galvus® (Vildagliptin) ist ein neuartiges orales Antidiabetikum, das den Abbau des Glucagonlike Peptid 1 und des gastrischen inhibitorischen Polypeptids hemmt. Für Lucentis® (Ranbizumab) wurde der Zulassungsantrag bei der EMEA am 2. März eingereicht. Das rekombinante Antikörperfragment soll gegen feuchte altersbedingte Makuladegeneration eingesetzt werden.

Die Übernahme des US-amerikanischen Impfstoffherstellers Chiron will Novartis im zweiten Quartal abschließen. Nach der Genehmigung durch die europäische Wettbewerbsbehörde stehen die Entscheidungen der Chiron-Aktionäre und der amerikanischen Börsenaufsicht noch aus. Novartis verspricht sich von der Übernahme jährliche Einsparungen von etwa 200 Millionen US-$. Eine Besonderheit von Novartis ist die Kombination umfangreicher Forschung mit einer starken Stellung bei Generika, denen einige Analysten in den nächsten Jahren angesichts der Reformmaßnahmen in vielen Staaten weltweit höhere Wachstumsraten zuschreiben als den innovativen Arzneimitteln.

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