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Westfalen-Lippe: Bonus-Malus-Regelung abgewendet

DORTMUND (ks). In Westfalen-Lippe werden Ärzte und Patienten die mit dem Arzneimittel-Spargesetz (AVWG) beschlossene Bonus-Malus-Regelung vorerst nicht zu spüren bekommen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und die Krankenkassenverbände im Landesteil haben sich darauf verständigt, die im AVWG eingeräumte Möglichkeit auszunutzen, die Bonus-Malus-Regelung durch eine ebenso wirkende Vereinbarung auf Landesebene zu ersetzen.

Die Ärzteschaft hat die Bonus-Malus-Regelung in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert. Sie kann dazu führen, dass Ärzte, die trotz günstigerer Alternativen teurere Arzneimittel verordnen, an den Mehrkosten durch Honorarabzüge beteiligt werden. Das will die KVWL verhindern. In ihrer Vereinbarung mit den Kassenverbänden für das laufende Jahr wurden daher "Leitsubstanzen" für die Behandlung verschiedener Krankheiten festgelegt. Dabei handelt es sich um die jeweils am besten erprobten Arzneimittel. Wie die KVWL mitteilte, könne der Arzt seine Patienten mit diesen Leitsubstanzen gut, kostengünstig und ohne Angst vor Regressforderungen therapieren. Die Regelung ermögliche Einsparungen, ohne dass es zu Qualitätsverlusten komme.

Funktioniert die Regelung auf freiwilliger Basis in diesem Jahr, soll sie 2007 fortgeführt werden – erst dann werden auch die Vorgaben des AVWG für die Verordnung von Arzneimitteln wirksam. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen KVWL und Krankenkassen die Patienten informieren und für Ärzte gezielte Informationen und Arzneimittelberatungen anbieten.

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