IQWiG präsentiert neues Gesundheitsportal

BERLIN (ks). Das Internet bietet eine Flut von medizinischen Informationen. Dabei wird es dem wissenshungrigen Laien nicht immer leicht gemacht, objektive von interessengeleiteten Angeboten zu unterscheiden. Ein neues Internetportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) soll nun Abhilfe schaffen: www.gesundheitsinformation.de bietet Bürgern und Patienten unabhängige und anschauliche Gesundheitsinformationen, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt schaltete die neue Internetseite am 14. Februar gemeinsam mit IQWiG-Chef Prof. Peter Sawicki offiziell frei. Die Ministerin erklärte, mit dem Start des Portals sei man einem wichtigen Ziel der Gesundheitsreform - mehr Transparenz und Patientenorientierung - ein großes Stück näher gekommen.

Angebot wird ausgebaut

Auf www.gesundheitsinformation.de finden sich sowohl ausführliche Beiträge als auch kurze Antworten auf konkrete Fragen rund um die Gesundheit. Umfangreiche Themenpakete gibt es beispielsweise zu "Wechseljahren", "Angst vor Operationen" und "Darmkrebs-Vorsorge". Schlaglichter auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werfen zudem Kurzinformationen zu "Erkältungen" oder "Zahngesundheit". Die Texte werden ergänzt durch Filme und Grafiken. Ein Glossar erklärt auf verständliche Weise komplizierte medizinische Zusammenhänge. Die derzeit noch überschaubaren Inhalte werden beständig erweitert und ausgebaut. Qualität hat dabei stets den Vorrang gegenüber einer raschen Ausweitung des Angebots. "Vertrauen kann nur dann aufgebaut werden, wenn der Bürger weiß, er kann sich auf die Informationen verlassen", betonte Ulla Schmidt.

Keine individuelle Beratung

Voraussetzung dafür, dass ein Thema aufgegriffen wird, ist zum einen, dass es für Betroffene und ihre Angehörigen von Interesse ist, erklärte Hilda Bastian, Leiterin des IQWiG-Ressorts Patienteninformation. Dabei können Nutzer der Website auch selbst Themen vorschlagen. Zum anderen achten die Autoren darauf, dass es zu den Themen bereits aktuelle Zusammenfassungen des vorhandenen Wissens gibt. "Nur wenn eine Frage wissenschaftlich untersucht ist, können wir etwas darüber sagen, ob Patienten beispielsweise von einer bestimmten Therapie einen Nutzen haben können oder nicht", erläuterte Bastian. So erfahre der Leser nicht nur, was die Wissenschaft zu einer bestimmten Frage weiß, sondern auch, was sie nicht weiß.

Bevor die Informationen auf die Website gelangen, wählt ein Autorenteam Quellen aus und prüft sie nach strengen wissenschaftlichen Kriterien. Auf ihrer Grundlage werden sodann Texte in Deutsch und Englisch erstellt. Wer konkrete Empfehlungen für den Einzelfall sucht, wird im neuen Portal nicht fündig. "Wir wollen und können das Gespräch mit dem Arzt nicht ersetzen", betonte Sawicki, "aber wir wollen Patienten helfen, im Gespräch mit dem Arzt oder dem Apotheker die richtigen Fragen zu stellen und sich selbst ein Urteil zu bilden".

Das IQWiG setzt rund ein Sechstel seines diesjährigen Gesamtbudgets von 11 Mio. Euro für seine Maßnahmen zur Patienteninformation ein.

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