IMS-Studie: Ohne Rabatte läge das Wachstum bei nur 8%

FRANKFURT (ims/ks). 2005 stiegen die GKV-Arzneimittelausgaben gegenüber dem Vorjahr deutlich. Auch wenn die Berechnungen noch unterschiedlich ausfallen - im zweistelligen Bereich liegen sie stets. Eine Analyse von IMS Health kommt nun zu dem Ergebnis, dass das Umsatzwachstum im GKV-Markt ohne die Einbeziehung der gesetzlich vorgeschriebenen Rabatte lediglich bei +8% liegt.

Nach der am 9. Februar veröffentlichten IMS-Studie hat sich der Umsatz und damit die Ausgabensteigerung der GKV nach Abzug der Rabatte von Herstellern und Apotheken im GKV-Gesamtmarkt 2005 um +15% auf 24,2 Mrd. Euro zu Apothekenverkaufspreisen erhöht. Dieses zweistellige Wachstum sei nicht zuletzt durch die im GKV-Modernisierungsgesetz festgelegten unterschiedlichen Herstellerrabatte politisch induziert, erläutert IMS.

Lag dieser Nachlass an die Kassen 2004 noch bei 16%, so betrug er 2005 nur noch 6%. Dies bedeutet IMS zufolge ein konkretes Rabattvolumen von rund 600 Mio. Euro im Jahr 2005 - im Jahr 2004 waren es noch 1,8 Mrd. Euro. Der von den Apotheken zu gewährende Rabatt lag für beide Jahre jeweils bei 1,1 Mrd. Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Nachlässe liege das Wachstum lediglich bei +8%.

Ausgabenerhöhung durch Hausarztmodell

Weiterhin weist IMS darauf hin, dass die Zuzahlungsquote 2005 niedriger war als 2004. So wurden Anfang 2005 neue Befreiungsmöglichkeiten geschaffen und Krankenkassen nutzten zunehmend die Möglichkeit, ihre Versicherten von der Praxisgebühr freizustellen, wenn sie sich etwa an einem Hausarztmodell beteiligen. Hierdurch habe sich das Ausgabenvolumen der GKV zusätzlich um geschätzte 350 Mio. Euro erhöht.

Der Struktureffekt - für IMS ein Indikator für ein innovatives Verordnungsverhalten - schlug einer weiteren IMS-Studie zufolge mit einem Umsatzplus von 5,5% zu Buche. Im Vorjahr lag dieser noch bei +17,9%. Der Mengeneffekt lag 2005 bei +3,2%. Leicht rückläufig waren die Arzneimittelpreise mit -0,6%.

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