Studie: Weniger gehen zum Arzt, Apotheker werden wichtiger - Vertrauen in Gesund

(diz). Das Vertrauen der Bundesbürger in die Gesundheitspolitik ist in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken: Nicht einmal jeder Dritte (29%) traut den politisch Verantwortlichen noch zu, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung langfristig sicherstellen zu können; 2005 waren dies immerhin noch 37 Prozent.

Wie die von einem Marktforschungsinstitut unter 3000 Bundesbürgern durchgeführte Studie ergab, sehen die Bürger die Gesundheitspolitik als "unzuverlässig", "unfair", "schwach" und "demotivierend". Gleichzeitig haben die Reformen der vergangenen Jahre das Verhalten der Bevölkerung deutlich verändert: Zu Beginn von Erkrankungen versuchen sich mittlerweile fast zwei Drittel der Bundesbürger (62%) zunächst mit rezeptfreien Medikamenten selbst zu helfen, 2003 waren dies "nur" etwas mehr als die Hälfte (55%).

Die Tendenz zur Selbstmedikation geht einher mit rückläufigen Arztbesuchen und einer steigenden Bedeutung der Apothekerberatung: Nur noch etwa jeder Dritte (30%) geht unmittelbar zum Arzt, wenn er krank wird (2003: 46%). Zwei Drittel (64%) der Bundesbürger lassen sich bei leichteren Erkrankungen von Apothekern beraten und verzichten stattdessen auf Arztbesuche (2003: 56%).

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