Genossenschaft stellt sich international auf - Die deutsche Sanacorp will mit de

PLANEGG/ROUEN (tmb). Die genossenschaftlichen Pharmagroßhändler Sanacorp aus Deutschland und Coopérative dęExploitation et de Repartition Pharmaceutique (CERP) Rouen aus Frankreich wollen fusionieren. Dies beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der Sanacorp in einer gemeinsamen Sitzung am 13. Dezember. Wie die Sanacorp mitteilte, habe der Verwaltungsrat der CERP einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Demnach soll eine gemeinsame Tochtergesellschaft "in einem europäischen Drittland" gegründet werden, an der beide Genossenschaften zu jeweils 50 Prozent beteiligt sein werden. In diese Gesellschaft sollen alle operativen Tätigkeiten der Unternehmen eingebracht werden. Dazu gehören die 14 deutschen Großhandelsniederlassungen der Sanacorp, die 30 französischen Niederlassungen der CERP, die 93,5-prozentige Beteiligung der CERP an der CERP Belgium mit vier Standorten in Belgien und die Beteiligung der Sanacorp an der deutschen Anzag. Für die Kunden solle sich am Ablauf des operativen Geschäfts durch die Fusion nichts ändern. Weitere Details sollen bis Ende Januar 2007 in einer Rahmenvereinbarung beschlossen werden, der Zusammenschluss ist für das zweite Halbjahr 2007 geplant. Die Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Vertreter- und Hauptversammlung der Sanacorp und der vergleichbaren Gremien der CERP.

Gemäß der Pressemitteilung der Sanacorp würde durch die Fusion das größte apothekereigene Unternehmen in Europa mit einem gemeinsamen Großhandelsumsatz von etwa 5,3 Milliarden Euro pro Jahr, etwa 5000 Mitarbeitern und 12.000 Mitgliedsapotheken entstehen.

Die CERP mit Sitz in Rouen wurde 1919 gegründet, hat etwa 5300 Mitglieder, 2500 Beschäftigte und setzte im Vorjahr 2,8 Milliarden Euro um. Die Sanacorp setzte mit etwa 2600 Mitarbeitern 2529 Millionen Euro um.

Ideale Partner

Sanacorp-Vorstandschef Manfred Renner betrachtet die Entscheidung als "rechtzeitige Vorbereitung auf die Veränderungen der Märkte und der Wettbewerbsverhältnisse in Europa". Es sollten Synergieeffekte für die Kunden und Mitglieder genutzt werden. Der Zusammenschluss stärke die Position der selbstständigen Apotheke. Sanacorp und CERP seien ideale Partner, "die Ähnlichkeit hinsichtlich ihrer genossenschaftlichen Struktur, ihrer Marktstellung und ihrer Wirtschaftskraft begünstigen den Zusammenschluss", erklärte Renner. Er verwies zudem auf die Geschichte der Sanacorp, die aus Fusionen mehrerer Genossenschaften entstanden ist, was nun auf internationaler Ebene in den beiden wichtigsten europäischen Pharmamärkten fortgesetzt wird. Alain Bertheuil, Präsident des Verwaltungsrates der CERP, erklärte: "Wir führen beide Unternehmen zu einem Zeitpunkt zusammen, zu dem wir das wollen und nicht etwa müssen."

Die Märkte von morgen hat Sanacorp-Vorstand Renner mit der Fusion im Blick.

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