Auch in Düsseldorf setzen die Apotheker ein Zeichen: Wieder kommen 10.000 / Die

DÜSSELDORF (kmb/az). An die 10.000 Apotheker und ihre Mitarbeiter haben am 15. November auf dem Burgplatz in Düsseldorf gegen die geplante Gesundheitsreform demonstriert. Zu der Kundgebung hatten die Landesorganisationen der Apotheker aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie die Apothekengewerkschaft Adexa aufgerufen.

Mit Trommeln und Trillerpfeifen sowie zahlreichen Plakaten und Transparenten machten die Demonstranten auf ihre Positionen aufmerksam. Sie forderten die Sicherung der Arzneimittelversorgung und wandten sich gegen die geforderten Sparmaßnahmen. So sollen die Apotheker 500 Millionen Euro Einsparungen für die Krankenkassen erbringen und dafür selbst haften. Plakate mit Texten wie zum Beispiel "Wenn die Apotheken tot, leiden Kranke große Not", "Keine Machtspiele mit der Gesundheit" oder "Erst stirbt die Apotheke, dann der Patient" drückten den Protest der Demonstranten aus.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein e. V., sah die Existenz der Apotheke in ihrer jetzigen Form kurz vor dem Aus. "Das Maß ist für uns voll. Die bewährte, flächendeckende Arzneimittelversorgung steht auf dem Spiel."

Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, warnte die Bundesregierung eindringlich davor, die Reform tatsächlich so in Kraft treten zu lassen. "Die Politik hat mit der geplanten Gesundheitsreform das Wohl der Menschen aus den Augen verloren. Wenn die Politik die unabhängige heilberufliche Beratung aufs Spiel setzt und uns vom freien Heilberufler zum Kaufmann degradiert, zerhackt sie mit der Axt die Grundlagen der bisherigen Arzneimittelversorgung." "Die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro im Arzneimittelbereich werden nach unserer Auffassung zum Verlust von tausenden Arbeitsplätzen in den Apotheken führen", sagte Monika Oppenkowski, Vorsitzende der Apothekengewerkschaft Adexa. Bereits heute sei die Personaldecke in den Apotheken zum Zerreißen dünn.

Weitere Einsparungen im Personalbereich werden direkt zu immer weniger Zeit für die Patienten führen, so Oppenkowski. Heinz-Günter Wolf, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), war sich sicher: "Die geplante Gesundheitsreform löst kein einziges Problem des Gesundheitswesens. Wir Apotheker haben aber gute Argumente für ein besseres Gesetz."

Die Kundgebung in Düsseldorf setzte die bundesweite Reihe von Protestaktionen der Apotheker gegen die Gesundheitsreform fort. Zuvor fanden bereits in Leipzig und in München Demonstrationen statt. Es folgt eine weitere Aktion am 22. November in Hamburg.

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