Regierung: eGK günstiger als vermutet: In Sachsen soll im Dezember 10.000er-Tes

BERLIN (ks). Die Bundesregierung hält die Schätzung, die Kosten der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) würden sich auf mindestens 3,9 Mrd. Euro belaufen, für zu hoch angesetzt. Dies geht aus der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor.

Die Grünen hielten der Bundesregierung einen Bericht der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" aus dem vergangenen September vor. Darin hieß es, die Kosten für die eGK würden nach einer Kosten-Nutzen-analyse der Unternehmensberatung Booz, Allen, Hamilton zwischen 3,9 Mrd. Euro und 7 Mrd. Euro liegen. Dabei seien die 585 Mio. Euro, die die Anschaffung der neuen Karte für alle 82 Millionen Versicherten koste, noch nicht berücksichtigt. Im Bundesgesundheitsministerium geht man hingegen von Ausgaben in Höhe von 1,4 Mrd. Euro aus. Die Bundesregierung schreibt in ihrer Antwort, die von der Unternehmensberatung für die Kostenberechnungen zugrunde gelegten Preise entsprächen den zwischenzeitlich tatsächlich vereinbarten Preisen "nicht mal annähernd". Allein für die Beschaffungspreise der eGK selbst sei absehbar, dass sie erheblich niedriger ausfallen als in der Kosten-Nutzenanalyse angesetzt.

Unterdessen meldete die Projektgesellschaft SaxMediCard, dass in der Testregion Löbau-Zittau (Sachsen) im Dezember ein 10.000er-Test der eGK starten wird. Dort erhalten 10.000 Versicherte eine Testversion der eGK. Diese kann zunächst in 25 Arztpraxen ausgelesen, aber noch nicht beschrieben werden. Erweiterte Funktionen der Karten sollen im März 2007 freigeschaltet werden.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.