Mit dem Fremdbesitz kommen die Ketten - Umfrage: Apotheker und Patienten wären

BERLIN (ks). 88 Prozent der Apotheker sind der Auffassung, dass eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes für Apotheken die Ausbreitung von Apothekenketten mit sich bringt. 75,5 Prozent sind überzeugt, dass dies zu Lücken in der Arzneimittelversorgung führen wird. Dies hat eine Studie im Auftrag des Bad Homburger Pharma-Unternehmens AxiCorp ergeben, für die 500 niedergelassene Apotheker befragt wurden.

Drei Viertel der Befragten befürchten, dass kaum unabhängige Apotheken übrig bleiben werden, wenn das Mehrbesitzverbot fällt. Dies würde auch Folgen für die Apothekenkunden haben: 58 Prozent der Apotheker sind überzeugt, dass die Ketten nur unzureichend Beratung und Service bieten werden. 70,3 Prozent sind sich sicher, dass die Ketten bei Beratung und Service den unabhängigen Apotheken unterlegen sind.

Für AxiCorp-Geschäftsführer Holger Gehlhar zeigt die Umfrage deutlich, dass von einer Aufhebung des Mehrbesitzverbotes ausschließlich große Apothekenketten profitieren würden. "Verlierer dieser Entwicklung sind die Patienten und die selbstständigen Apotheker", so Gehlhar. Vergleiche mit anderen Ländern wie den USA oder Großbritannien zeigten, dass die großen Ketten dort die unabhängigen Apotheken innerhalb weniger Jahre verdrängt haben. Für das Gesundheitssystem seien jedoch im Gegenzug keine wesentlichen Einsparungen erzielt worden.

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